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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 316
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0318
Das Klostergebäude im Herzen der Hansjakobstadt eignet sich bestens für ein
derartiges Museum. In ganz Baden gibt es kein Kapuzinerkloster mehr, das
noch so vollständig erhalten ist wie das Kloster in Haslach. Aus diesem Grunde
konnte mit tatkräftiger Unterstützung des Denkmalamtes und mit großzügiger
Bezuschussung des Landes Baden-Württemberg und des Ortenaukreises
das Klostergebäude und die Außenanlagen originaltreu restauriert werden.

Die Renovierungsarbeiten, die 1973 anliefen, konnten mit Fertigstellung des
Klostergartens im Frühjahr 1980 beendet werden. Nur die Klosterkirche muß
noch völlig renoviert werden; diese Renovierungsarbeiten hofft man im Jahre
1981 abschließen zu können. Erbaut wurde das ehemalige Kapuzinerkloster in
Haslach 1630 bis 1632, also mitten im Dreißigjährigen Krieg, in einer Zeit des
Schreckens und der unsäglichen Not.2 Es steht heute noch so da, wie es damals
erbaut worden war: ein Gebäudekomplex von spartanischer Einfachheit, aber
trotzdem ein Bauwerk von einmaliger architektonischer Geschlossenheit und
bleibender schlichter Schönheit.

Die Idee, im Haslacher Kloster ein überregionales Trachtenmuseum einzurichten
, wurde 1974 von Rektor Alfred Schmid geboren. Für das Klostergebäude
suchte man damals eine neue Zweckbestimmung. Zwar beherbergten einige
Räume des Klosters bereits seit 1913 ein örtliches Heimatmuseum3, das von
Buchbindermeister Wilhelm Engelberg4 begründet worden war. Durch die
Wirren des Zweiten Weltkrieges wurden seine Bestände stark reduziert. Erst
1953 konnte das Museum als Hansjakob- und Heimatmuseum von Oberbaurat
Franz Schmider5 im Refektorium, Mönchschor und in der Sakristei des
Klosters neu eingerichtet werden. Der größte Teil des ehemaligen Klosters
blieb jedoch Armenhaus und verfiel immer mehr. Als man endlich 1973 die
Renovierungsarbeiten in Angriff nahm, mußte das Heimatmuseum ausgeräumt
werden. Der größte Teil seiner Exponate, die Heinrich Hansjakob betrafen
, wurden in Hansjakobs „Freihof" ausgestellt, der als „Hansjakobmuseum
" von Maria Schaettgen neu eingerichtet wurde6.

Der Plan Alfred Schmids, im renovierten Kloster ein Trachtenmuseum einzurichten
, ging von der Überlegung aus, daß ein Heimatmuseum in der üblichen
Form nur örtliches, höchstens regionales Interesse hervorrufen würde. Ein
Trachtenmuseum, das alle Volkstrachten des Schwarzwaldes und der angren-

2 Über die Geschichte des Haslacher Klosters vgl. Manfred Hildenbrand, Das Kapuzinerkloster
in Haslach im Kinzigtal, in: Die Ortenau 1978, Seite 483 — 495.

3 Maria Schaettgen, Das Haslacher Hansjakob- und Heimatmuseum, in: Die Ortenau 1970,
Seite 134 — 147.

4 Über sein Leben und Wirken vgl. Ernst Engelberg, Kleine und große Welt im Leben und Wirken
des Haslacher Bürgers Wilhelm Engelberg (1862 — 1947), in: Die Ortenau 1979, Seite 69
— 118.

5 Über die Verdienste des Ehrenbürgers von Haslach vgl. Manfred Hildenbrand, In memoriam
Franz Schmider. Hansjakob-Jahrbuch V, 1975, Seite 127 — 131.

6 Über das neu eingerichtete »Hansjakobmuseum« vgl. Alois Krafczyk, Ein Besuch bei Hansjakob
, in: Schwarzwälder Bote vom 10.08.1979.

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