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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 347
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blockes sind die Grenzlinie der drei Fürstentümer eingetragen, dazu die Wappen
von Baden-Baden und Württemberg (das von Straßburg fehlt) sowie die
Jahreszahl 1722, in dem die Festlegung erfolgte.

Freiwillige Helfer der Ortsgruppe Achern des Schwarzwaldvereins haben den
Stein gesäubert, die Grenzlinien nachgearbeitet und mit grüner Farbe nachgezogen
. Der Verein Badische Heimat ließ daneben eine Tafel aufstellen, auf der
auf die Bedeutung des Steines hingewiesen wird und Wappen und Grenzlinien
erklärt werden.

Der Dreifürstenstein war die höchste Erhebung (1151 m. ü.M.) im ehemaligen
Lande Württemberg. H. Sehn.

St. Gallus mit dem Adler

Der aufmerksame Wanderer und Heimatfreund wird öfters feststellen, daß im
Schwarzwald, vorab im Kinzigtal auf Übergängen und Paßhöhen Kreuze —
oder bei uns als Besonderheit — Bildstöcke stehen. Meist wurden diese Zeugen
der heimischen Volksfrömmigkeit errichtet, um die Gedanken des von einem
Tal ins andere überwechselnden Wanderers beim Ausruhen auf dem Höhepunkt
der Bergfahrt noch etwas mehr himmelwärts zu lenken.

Auf dem Sattel zwischen dem vom Brandenkopf nach Norden ausgehenden
Reiherskopf und dem Regeleskopf, auf der Grenzlinie zwischen dem Harmersbachtal
und dem Wolftal, ragt ein markanter, eigenartiger, kreuzförmiger
Sandstein auf, der ob seinem Aussehen dieser Stelle den Namen
„Kreuzsattel" verlieh. In seiner Form und Gestaltung steht er einzigartig da
und dürfte weit und breit kein Ebenbild mehr haben. Deshalb darf angenommen
werden, daß es sich beim Kreuzsattel einmal um einen wichtigen und deshalb
vielbegangenen Paß zwischen den Tälern der Wolf und des Harmersba-
ches gehandelt haben muß, denn einen solch schönen, wenn auch derb behau-
enen Sandstein versteckt man nicht im unwegsamen Gelände. Beim näheren
Betrachten dieses Steinmales drängt sich uns die Vermutung nach einer Doppelfunktion
dieses Zeugen aus der Vergangenheit auf. So zeigte er eine Grenze
an und mahnte gleichzeitig durch seine Kreuzform zur Andacht. Auffallend
sind die reliefartigen Darstellungen auf der Vorder- und Rückseite des Steines,
die ihm dadurch etwas Majestätisches, Ehrwürdiges verleihen.

Auf der nach Westen dem Harmersbachtal zugewandten Seite erkennt man
einen Heiligen mit dem Krummstab und zu seinen Füßen den Bären, untrügliches
Zeichen des heiligen Gallus, des Schutzpatrons des Harmersbachtales.
Der Legende nach soll der iroschottische Mönch auf seiner Missionsreise auch
ins Harmersbachtal gekommen sein und sich dort längere Zeit aufgehalten ha-

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