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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 96
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— wieder einmal zeitgemäß geordnet wurde. Nach der ersten Rippoldsauer
Badeordnung des Grafen Albrecht zu Fürstenberg vom Jahre 1579 schien
163010 die Zeit gekommen, eine „neue Ordnung" zu schaffen, ganz eindeutig
im Sinne und als Ausdruck der Rekatholisierung. Politische und religiöskirchliche
Mittel wurden geschickt gemischt — und alles geschah natürlich
auch hier, wo der religiös-politische Status fixiert wurde, zum Besten der Untertanen
und also zum Heil ihrer Seelen.

Das große Dokument der Badeordnung des Grafen Friedrich Rudolph zu Fürstenberg
, mit dem Gaisser persönlich befreundet war, beginnt:

„Zu wissen, demnach mann eine geräume Zeithero mit höchstem Mißfallen
verspüren und sehen müessen, daß in angeregtem Ripplinsawischem Badt nit
allein des Bäders und seines Gesinds, wie auch der BadtGäst selber große Klagen
und beschwerden vorkommen, sondern auch bey disen schweren Zeiten
und verkherten Welt allerhandt Mibräuch einreißen und erzaigen thuen . . ."

Klosterleben in Rippoldsau

Über das Leben im Rippoldsauer „Klösterle" im Zeitalter der Reformation ist
schon einiges berichtet worden". Bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts informiert
uns Gaisser, auch nachdem er das Rippoldsauer Priorat aufgegeben hatte
. Gaisser plante übrigens ernsthaft, das Noviziat seines Klosters ins Rippoldsauer
Kloster zu verlegen12 und es zu diesem Zweck zu restaurieren und zu erweitern
.

Das Priorat Rippoldsau scheint zumeist nur mit zwei Mönchen besetzt gewesen
zu sein. Martin Stark war inzwischen wieder (wie schon von 1603 bis 1606)
Prior in St. Nikolaus. Aber er wurde „observiert". Notiz vom 9. März 1632:
„Absendung des Kochs nach Rippoldsau mit einem Schreiben. Ich gab Anweisung
, nach Aufstellung einiger Personen, den P. Martin sorgfältig zu beobachten
und ihn niemals allein zu lassen, nötigenfalls ihm Fesseln anzulegen
und ihm alles, womit er sich das Leben nehmen könnte, zu entziehen . . .".
Aber bereits am 5. April 1632 mußte Gaisser feststellen: „In Rippoldsau
schied aus dem Leben P. Martin Stark, ehedem Abt des Klosters St. Georgen,
mein unmittelbarer Vorgänger, dann, nach Verzicht auf die Abtswürde,
Propst von St. Markus, zuletzt, nach Rückrufung von dort zum Villinger
Konvent durch mich, schließlich zum zweiten Mal Prior in Rippoldsau; er hat
die mannigfachsten Wechselfälle, wie ehedem auch schon vor der Abtswürde,
erfahren; gebe ihm Gott die ewige Ruhe!" Am 6. April las Abt Gaisser für den

10 A. Schmid, Bad Rippoldsau. 1966. S. 18 ff. — Ders., Bad Rippoldsau, Geschichte eines Schwarzwälder
Kurtales. 1979. S. 22 ff. — W. A. Rehmann, Rippoldsau und seine Heilquellen in historisch-geographischer,
natur-und heilkundiger Beziehung. 1830, S. 52 ff.

11 A. Schmid, Kloster und Pfarrei. S. 20 ff. und 50/51.

12 Ruhrmann, ebd., S. 279

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