Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 220
(PDF, 65 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0222
Kinderbelustigung, turnerischen Vorführungen u. a. Es war das Fest der Ille-
nauer Familie. Um die Gestaltung der Feste machten sich besonders die Musiklehrer
der Anstalt verdient.

Alle diese Maßnahmen sollten dazu beitragen, daß keine Monotonie in das
Anstaltsleben kam, daß in den Kranken das Bewußtsein lebte, nicht sich selbst
überlassen zu sein, sondern einer Gemeinschaft anzugehören, die helfen will,
die Gesundheit wiederherzustellen bzw. das Los erträglich zu machen.

Der Erfolg blieb nicht versagt. So konnten im Jahre 1901 bei einem Bestand
von 497 am 1.1. und einem Zugang von 446 im Laufe des Jahres 133 Patienten
(55 Männer und 78 Frauen) als geheilt und 142 als gebessert entlassen werden
. 1914 waren es bei einem Bestand von 648 und einer Neuaufnahme von
574, 59, die als genesen und 355, die als gebessert wieder in ihre Familien zurückkehren
konnten.

Die Fürsorge für die Kranken
Die Stiftungen*

Die Leitung der Anstalt richtete ihr Bemühen nicht bloß auf die Heilung der
Kranken, sondern kümmerte sich auch um die häuslichen Verhältnisse und
unterstützte die Bedürftigen unter ihnen finanziell. Diese Unterstützung gewährte
sie auch denen des Pflege- und Dienstpersonals, die in Not geraten waren
. Das hierfür benötigte Geld entnahm sie den reichen Spenden, die schon
bald nach Eröffnung der Anstalt von zahlreichen wohlhabenden Patienten
oder ihren Angehörigen als Dank für die gewährte Hilfe gemacht wurden. Die
Gesamthöhe der Stiftungen belief sich vor Ausbruch des 1. Weltkrieges auf etwa
170 000 M. Das Geld war auf Zins angelegt, Liegenschaften wurden damit
gekauft, auch Häuser (z. B. der Rollerbau) gebaut, die dann an die Anstalt
verpachtet bzw. vermietet wurden. Die jährlichen Erträgnisse wurden den Bestimmungen
des Spenders entsprechend verteilt. Meist war damit die Pflege
der Grabstätte auf dem Illenauer Friedhof verbunden. Zur leichteren Verwaltung
wurden durch Regierungserlaß die einzelnen Stiftungen in Gruppen mit
gleichen oder verwandten Zwecken zusammengefaßt.

Die Weihnachtsstiftung. Mit ihren Einkünften wurde die Weihnachtsbescherung
der Kranken bestritten. Außerdem dienten die Mittel zur geselligen und
musikalischen Unterhaltung sowie zu Anschaffungen für die Belehrung und
Erheiterung der Patienten. Schließlich sollte von dem Geld auch den Armen in
der Umgebung der Anstalt und anderen sehr armen Menschen zugewendet
werden.

43 GLA 233/32871 Minist, d. Innern 9. 7. 1903. — Jahresberichte 1903 S. 33—34.

220


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0222