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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 229
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0231
Die freigelegten Urnen mit der
Asche von Vergasten.
Aufn. Samariterstift Grafeneck/
Gomadingen

All diese Nachrichten, die Gleichartigkeit der Fälle, der gleiche Inhalt der
,,Trostbriefe" gaben Römer die Gewißheit, daß die verlegten Illenauer Patienten
in Grafeneck vergast worden waren. Zugleich beunruhigte ihn aufs
tiefste, daß er seine Hand zu einer verbrecherischen Sache gereicht hatte, zwar
unwissend, aber eben doch mitbeteiligt. Er riet den Ärzten der Illenau, Patienten
, soweit vertretbar, nach Hause zu entlassen, worüber sich die Angehörigen
in Unkenntnis der Gründe verwunderten. Außerdem unternahm er einen neuen
Versuch, die Anstalt zu retten. Im Einverständnis mit dem damaligen Ortsgruppenleiter
von Achern, W. Moll arbeitete er einen Bericht6' aus, in dem er
auf die große Tradition der Illenau hinwies sowie auf ihre wirtschaftliche Bedeutung
für die Stadt Achern. Für sie war die Illenau mit ihren rund 1000 Angehörigen
ein wichtiger Wirtschaftsfaktor; außerdem bot sie vielen ihrer Bürger
einen Arbeitsplatz. Doch hatten diese Darlegungen vom 11.6. bei Sprauer
keine Wirkung. Am 18. 6. forderte dieser Römer fernmündlich auf,62 einen
weiteren Transport vorzubereiten. Römer reiste nach Karlsruhe, um wegen
dieser neuen Aufforderung bei Sprauer vorzusprechen. Von ihm erhielt er den
Bescheid, daß der Transport auch über eine andere Anstalt geleitet werden
könne; außerdem solle er bei der Auswahl großzügig vorgehen. Am 22. 6. erhielt
Römer von Sprauer die schriftliche Anordnung, aus „planwirtschaftlichen
Gründen" 60 Patienten nach der Anstalt Reichenau zu verlegen. Da er
niemand wußte, bei dem er sich Rat in seinen schweren Sorgen holen könne,
besuchte er an einem Abend den evang. Stadtpfarrer von Achern, Herbert

61 Rappenecker S. 100

62 ebd. S. 101

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