http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0239
Wolf Netter und Jacobi KAA, Berlin-Zweigniederlassung Hausach" auf die
„Firma Mannesmann, Stahlblechbau AG Berlin" über. Es wurde erzählt, daß
sich die Mannesmann AG trotz den damaligen Verhältnissen und Umständen
bemühte, die Herren Netter und Jacobi gerecht abzufinden und ihnen sogar
den Weg ins Ausland zu ebnen. Erwin Jacobi zog die Emigration nach England
vor und kehrte nach dem Krieg verschiedentliche Male nach Deutschland
zurück. Sein Geschäftsteilhaber Emil Netter konnte sich diesem Schritt nicht
anschließen und zerbrach an seinem Schicksal. Nach seinem letzten Besuch in
Hausach setzte er seinem Leben (1938) durch eine Kugel ein Ende, nachdem
seine Firma fast ein halbes Jahrhundert bestanden und vielen Männern in der
Stadt und in deren Umgebung einen sicheren Arbeitsplatz geboten hatte. In
der Erinnerung der Hausacher hat der Name „Wolf Netter und Jacobi" nach
wie vor einen guten Klang, und auf der guten Tradition baute die Mannesmann
AG auch nach dem 2. Weltkrieg weiter, nahm am allgemeinen wirtschaftlichen
Aufschwung teil, der sich in der heutigen Thyssen Industrie AG
— Umformtechnik fortsetzt. Dagegen haben die Hausacher Hammerschmiede
des 18. und 19. Jahrhunderts wenige hundert Meter aufwärts von ihrem
traditionellen Platz in der Firma Richard Neumayer wieder ihre Nachfolger
gefunden.
Als Quellen dienten: Die Hausacher Chronik von E. Bischoff, werkseigene Protokollunterlagen
und die mündliche Überlieferung ehemaliger Werksangehöriger.
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