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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 276
(PDF, 65 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0278
Zur Zeit der Staatswaldvermessung (1842) wurde das badische Wappen mit
dem Schrägbalken das Zeichen für den Staatsforst (Abb. 7, 8). Häufig wurde
es auf schon vorhandene Steine eingehauen. Beispielsweise wurde einem schon
vorhandenen großen G (Reichsstadt Gengenbach) und Z (Reichsstadt Zell)
das neue staatliche Wappen beigefügt.

Reichenbach wird im Grenzverlauf durch Schwaibach abgelöst. Südlich des
Hochkopfes verläßt die Gemarkungsgrenze den Staatswald. Bis zur Kinzig
und weiter bis zum Rauhkasten begleiten sich die reichsstädtischen Nachbarn
Gengenbach und Zell a. H. (mit den Gemarkungen Nordrach, Zell und Biberach
). Längere Grenzabschnitte verlaufen hier über Schanzen. Auf den mit
1731 datierten Wappensteinen stehen sich auf beiden Seiten die Reichsadler
gegenüber (Abb. 7), auf Gengenbacher Seite mit dem springenden Gangfisch
im Brustschild. Gelegentlich ist der sonst nach rechts schauende Adlerkopf
auch links-gewendet. Erst im Süden westlich des Eichgrabenecks zeigt der Zeller
Reichsadler teilweise auch einen Brustschild, in dem ein Rost erkennbar ist,
eine Eigentümlichkeit der Biberacher Grenzsteine, die noch einer eindeutigen
Erklärung harrt (Abb. 11). Eine Karte des Zeller Bannes mit Biberach von
1738 zeigt in der Titelvignette ein Wappen mit einer rostähnlichen Figur13.
Vielleicht ist es ein Ortszeichen von Biberach, das als Herzschild dem Zeller
Reichsadler aufgelegt wurde.

Westlich der Kinzig steht ein Bannlochen von 1598. Allein auf diesem Stein
zeigt die Seite gegen Biberach einen Doppeladler (Abb. 9). Vielleicht ist hierfür
folgende Deutung zulässig: Die Herrschaftsrechte in Biberach lagen bei
der Reichsabtei Gengenbach;14 deren Wappen zierte der Doppeladler15.

Südlich der Kinzig

Bis zum Rauhkasten stößt nun das gengenbachische Bermersbach an Zeller
Gebiet mit Biberach. Der mit Wappen geschmückte Dreibannstein von 1767
auf dem Rauhkasten nimmt auf der dritten Seite gegen den Friesenheimer
Hochwald das badische Wappen auf (Abb. 10, 11). Der staatliche Friesenheimer
Hochwald, gekennzeichnet durch das badische Wappen, erstreckt sich
vom Rauhkasten über den Rebmesserstein bis zum Steinfirst.

Die Namen der Bezirke des Friesenheimer Hoh-Waldes längs der Grenze lauteten 1782 bzw.
1783:16 der kleine Kalte Brunnen, Silber-Eck, der Rauhe Kasten, auf dem Schaaf auf Kapff,
Erlen-Grund, Reeb-Berglis Grund, Reeb Eckle, im Gengenbacher und Fuhspacher Grund, auf
der Steinen Fürst. Heute lesen wir an der Grenze des Staatswald-Distriktes Gereut die Abteilungs-
Namen: Am Biberacher Kamm, Rauhkasten, Am Rebmesserstein, Fußbacher Rand, Am Gengenbacher
Dobel, Steinfirst. Dem Hochwald liegt auf Bermersbacher Seite gegenüber der Staatswald-

13 GLA H/Zell a. H.

14 Die Stadt- und Landgemeinden des Kreises Wolfach. Hrsg. Histor. Verein für Mittelbaden. Bühl 1970

15 H. Brommer, Das Wappen der ehemaligen Benediktinerabtei Gengenbach, in: Die Ortenau 55./1975

16 GLA H/Friesenheim

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