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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 286
(PDF, 65 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0288
Diesen Hof wollte ich nach Gutach versetzen. Ein anderes Haus ist nicht greifbar
. Im Zuge des Fremdenverkehrs und durch notwendige Erneuerungen waren
die Häuser in diesem Gebiet umgebaut, und damit ist die ursprüngliche
Form zerstört worden. Der Reesenhof war seit Jahren unbewohnt und befindet
sich in einem sehr verwahrlosten Zustand. Weite Dachflächen sind aufgerissen
, so daß es in das Haus hineinregnet. Die eingetiefte Tenn-Einfahrt ist
vor Jahren gehoben worden. Das Haus hat damit ein kennzeichnendes Merkmal
der Schauinslandhäuser verloren. Wie es mit den Blockwänden unter dem
Schindelmantel bestellt ist, konnte nicht festgestellt werden. Die Schindelverkleidung
haben die Schauinslandhäuser erst mit der Verbilligung der Nägel
um die Mitte des letzten Jahrhunderts erhalten. Bei einer Versetzung wären
die Außenwände nicht wieder verschindelt worden, damit ein weiteres Kennzeichen
der Schauinslandhäuser, die Blockwände, sichtbar geblieben wären.
Wieweit dabei die Narben der ehemaligen Verschindelung die Wände verschandelt
hätten, kann nicht beurteilt werden. Vielleicht wäre auch das Holz
unter dem deckenden Schindelmantel erstickt oder von Ungeziefer angefressen
gewesen: Kurz, eine Wiederverwendung der Außenwände wäre fraglich
gewesen.

Da sich dem Erwerb des Reesenhofes ungeahnte Schwierigkeiten entgegenstellten
, die trotz intensiver Bemühungen nicht behoben werden konnten, erteilten
mir die maßgeblichen Instanzen des Landkreises Ortenau die Erlaubnis
, einen maßgerechten Nachbau zu erstellen. Eine genaue Bauaufnahme hatte
ich bereits gefertigt. So konnte der Landkreis nach Einholung der Baugenehmigung
und einiger Angebote den Bauauftrag an die Firma Schneider und
die Bauleitung an den Herrn Architekten Schneider in Gutach erteilen. Im
Frühjahr 1981 konnten die Bauarbeiten beginnen. Im Herbst 1981 hoffen wir,
das Haus unter Dach zu haben.

Damit wäre das Schwarzwälder Freilichtmuseum „Vogtsbauernhof" vollendet
. Es wird dann die fünf Haustypen mit ihren recht unterschiedlichen
Baugedanken, die zu Recht von Typen sprechen lassen, und ihre Begleitbauten
zeigen. Damit hat das Bild der einzigartigen Schwarzwälder Kulturlandschaft
, die im Verschwinden begriffen ist, eine Überlebenschance.

Die Beschreibung der Hausform
1. Das Erdgeschoß (Abb. 2)

Die Tür auf der Schmalseite des Hauses führt in den kleinen rechteckigen
Hausgang. Der schmalseitige Eingang hebt diese Hausform von den anderen
Schwarzwaldhäusern ab, bei denen die Haustür immer auf einer der Langseiten
angeordnet ist. Vom Hausgang gelangt man in die Stube und in die Küche
und über eine Treppe in das Obergeschoß. Hinter der Stube und der Küche liegen
zwei weitere Kammern, die als Schlafräume benutzt werden. Die Ecke der

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