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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 317
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mit Wein. . . gebildeten Substantive im Zusammenhang
stehen mit der von den Römern
eingeführten Edelrebe, die von den Grundherren
und Klöstern angebaut wurde. Daneben
habe es in den Auenwäldern noch eine Wildrebe
gegeben, die wahrscheinlich von den bäuerlichen
Kreisen gepflanzt wurde. Innerhalb dieser
Kreise verwendete man in den Wortzusammensetzungen
das Wort Rebe (Rebberg z. B.).
Als im 12. Jahrhundert sich an Stelle der
Grundherrschaft die bäuerliche Wirtschaftsweise
durchsetzte, verbreiteten sich, allerdings
nur im alemannischen Raum, auch deren
Wortbildungen mit Rebe. Wer sich mit der Geschichte
des Weinbaus in unserer Gegend beschäftigt
, wird auch sonst in der Arbeit viel
Anregendes finden (z. B. frühe Rebsorten,
Sprachgebrauch und Wortschatz u. a.).
Das Heft 3/4 beschäftigt sich mit dem
„Dorf", speziell dem Markgräfler Dorf, „im
Wandel". In grundsätzlichen Betrachtungen
wie auch an Hand von Einzelbeispielen zeigen
die Verfasser der Arbeiten, daß man den
„ortseigenen Charakter der Dörfer nicht gering
achten soll, denn hier manifestiert sich ein
kulturelles und historisches Erbe, das es wert
ist, gepflegt zu werden, das durchaus zur Förderung
des Geschichtsbewußtseins beitragen
kann. „Hingewiesen sei auf die Abhandlung
von Günther Schöning ,Das Ende des Dorfes
?'". Er zeigt, wie jedes Dorf sein eigenes
Ortsbild entwickelt hat und wie dieses trotz
Änderung der Bevölkerungsstruktur zu erhalten
und zu pflegen sei. In einem weiteren Beitrag
beschreibt er an Hand vieler Zeichnungen
und Aufnahmen, was man aus alten Scheunen,
die nicht mehr für die Landwirtschaft benötigt
werden, unter Beibehaltung der alten Baustruktur
machen kann. Mit dem „Wandel im
Dorf", den Chancen und Aufgaben für die
Zukunft" befassen sich auch H. R. Güde-
mann und Georg W. Lang in ihrer Untersuchung
. Sie zeigen u. a., wie das Dorf mit seinem
Ortskern und seiner Anlage mehr ist als
bloß eine Ansammlung von Häusern und wie
es in seiner Geschlossenheit heute wieder Vorbild
sein kann für die Bildung neuer Wohnfor-

„Freiburger Diözesan-Archiv"

Zeitschrift des Kirchengeschichtlichen Vereins
des Erzbistums Freiburg 98. Band 1978, 99.
Band 1979, Verlag Herder Freiburg/Breisgau.
In beiden Jahrbüchern behandelt auf etwa 400
Seiten Hermann Schmid, Überlingen, das Thema
„Die Säkularisation der Klöster in Baden
1802— 1811". Der erste Teil (Band 98) handelt
von der Vorgeschichte der Säkularisation in

Baden und vom Untergang der oberbadischen
Ordenshäuser. Im zweiten Teil (Band 99) ist
die Aufhebung der Klöster in Mittel- und Unterbaden
und im Fürstenbergischen dargestellt;
außerdem befinden sich hier das Verzeichnis
der gedruckten und der ungedruckten Quellen
und auf 14 Seiten das Literatur-Verzeichnis.
Der Anhang enthält Dokumente, den so folgenreichen
badisch-französischen Geheimvertrag
vom 22. August 1796, das umfangreiche
Organisationsedikt vom 14. Februar 1803,
Auszüge aus dem Reichsdeputationshauptschluß
vom 25. Februar 1803 und einige Besitznahmepatente
.

Der Verfasser behandelt die Aufhebung von
mehr als 120 badischen Klöster, darunter von
16 der Ortenau. Seine Ausführungen, mit zahlreichen
Quellenangaben und Fußnoten versehen
, bestechen durch Detailkenntnis und
durch umfassenden Überblick, so daß die territorialgeschichtliche
und die kirchengeschichtliche
Bedeutung sichtbar wird, zumal die rechtlichen
und die politischen Grundlagen der Vorgänge
ebenfalls mit einbezogen sind.

W. Mr.

Bücher

Karl Stiefel, Baden 1648—1952

2 Bände, insg. 2104 Seiten, Großoktav, Halbleinen
Karlsruhe: Badische Neuesten Nachrichten
, Preis: 98,— DM, Badendruck Karlsruhe
1977.

Drei Jahrzehnte seines Lebens hat der Jurist
Karl Alexander Stiefel (1902—1973) an seinem
Lebenswerk, der bisher besten und umfangreichsten
Geschichte des Landes Baden, im
„Alleingang" gearbeitet. Der Verfasser war
hervorragender badischer Verwaltungsjurist
und viele Jahre Präsident des Verwaltungsgerichtshofes
in Karlsruhe, aber auch aus Zuneigung
Historiker. Befürchtungen, daß sein
Werk zu „rechtslastig" oder langweilig geworden
ist, widerlegt der Autor durch die Liebe zu
Details und durch eine Fülle von Tatsachen,
welche es wert sind, der Vergangenheit entrissen
zu werden.

Das Monumentalwerk ist eine außerordentlich
gründliche und vielseitige Gesamtdarstellung
der badischen Geschichte in der Zeit vom
Westfälischen Frieden über die so einschneidenden
territorialen Veränderungen von
1803—1806 bis zur Bildung des Landes Baden-
Württemberg. Natürlich beginnt die badische
Geschichte nicht erst 1648; der Verfasser ging

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