Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 318
(PDF, 65 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0320
aber von der Tatsache aus, daß erst nach dem
30jährigen Kriege die beiden Markgrafschaften
Baden-Durlach und Baden-Baden zu souveränen
landeshoheitlichen Staatsgebilden aufgestiegen
sind. Die frühere Geschichte unseres
Raumes ist natürlich keineswegs weggelassen.
Sie ist mit gleicher Genauigkeit beschrieben
wie die weitere Entwicklung über Reformation
und Bauernkrieg bis zum Frieden 1648.
In 15 Hauptteilen spannt sich der Bogen von
der territorialen Entwicklung über die Entstehung
des Staatswesens, über die besonderen
Rechtsverhältnisse (der Bauern, der Adligen,
der Juden z. B.), den öffentlichen Dienst,
Staat und Kirche, Staatsfinanzen, Rechtspflege
, Landesverteidigung, Innenverwaltung, Polizeiwesen
, Post, Verkehr, Eisenbahn und
Wirtschaft bis zu den Schulen und Hochschulen
. So besitzt z. B. das Kapitel über Bildung
mit seinen Nachrichten über Schulordnungen,
Versorgung mit Lehrern, Schulpflicht, Schularten
, Schulaufsicht, Schulhäuser, Lehrerausbildung
den Umfang einer größeren Einzeldarstellung
. Heimatkunde und Landeskunde
kommen nicht zu kurz.

Bei der Fülle des Dargebotenen mußten aus
Kostengründen Abbildungen fehlen. Das
Werk besticht aber dadurch, daß man die
Sachgebiete — welche man sonst mühsam über
Register zusammensuchen muß — in Haupt-
und Unterabschnitten findet, daß Verweise auf
Quellen und Sekundärliteratur im Text eingestreut
sind, daß 3 Register das Werk außerdem
noch erschließen und Genealogien die Verbindungen
zu den großen Ereignissen der deutschen
und europäischen Geschichte schlagen.
Stiefels Werk sei Büchereien, Geschichtlern
und Landeskundlern empfohlen und ihm eine
dritte Auflage gewünscht, veranschaulicht und
vertieft es doch eindrucksvoll die Worte des
Verfassers:

„Geschichte fließt unaufhaltsam durch die
Zeit. Im Vergangenen gestalten sich die Elemente
des Neuen. In der Vergangenheit liegen
die Wurzeln des Zukünftigen. Wer die
Vergangenheit nicht kennt, wird die Zukunft
nicht in den Griff bekommen".

W. Mechler

te Dr. Hermann Kopf im Staatsarchiv in Mo-
dena 27 Pakete Archivalien, die sich auf die
ehemaligen vorderösterreichischen Gebiete des
Breisgaus mit Freiburg und der Ortenau beziehen
. Diese waren 1801 durch den Frieden von
Luneville dem Herzog Hercules III. von Mode-
na zugeteilt worden als Ersatz für sein Land,
das Napoleon der Cisalpinischen Republik einverleibt
hatte. Die Bestände kamen aus fürstlichem
Besitz an das Haus-, Hof- und Staatsarchiv
in Wien, das sie auf Grund des Vertrags
von St. Germain 1919 an Italien abtreten mußte
. Sie wurden dem Staatsarchiv in Modena zugeteilt
, wo sie vorher nie gewesen waren, und
umfassen die Jahre 1797—1807. Dank der Bemühungen
von Dr. Kopf wurden die Bestände
1960 vom Staatsarchiv Freiburg gesichtet und
1979 vollständig verzeichnet. Dieses Verzeichnis
ist der Inhalt der angezeigten Arbeit. Sie
enthält die Archivnummern der einzelnen 27
Konvoluten und kennzeichnet kurz den Inhalt
der einzelnen Aktenstücke unter Angabe des
Datums und der Anzahl der Faszikel. Ein vollständiges
Namens-, Orts- und Sachregister bietet
die Möglichkeit, sich rasch zurecht zu finden
. Ihrem Inhalt nach behandeln die Aktenstücke
all die alltäglichen Angelegenheiten, mit
denen eine Verwaltung sich beschäftigen muß,
keine hochpolitischen Probleme, sondern Berichte
, Gesuche, Rekurse auf dem Gebiet der
Justiz, der Steuer und Zölle, des Schulwesens,
Fragen der säkularisierten Klöster, eine reichhaltige
Fundgrube der kleinen alltäglichen Geschehnisse
in jenen Gebieten. So erfährt man
z.B., daß es damals schon ein „Allgemeines
Intelligenz- und Wochenblatt für das Land
Freiburg und die Ortenau" gab, von dem mehrere
Exemplare vorliegen. Da ein Erwerb der
Archivbestände für die Bundesrepublik bislang
nicht möglich war, ist es dem Stadtarchiv Freiburg
besonders zu danken, daß es durch diese
sorgfältig gearbeitete Publikation sie dem Heimatforscher
zugänglich gemacht hat. Es ist
ihm nun möglich, das ihn interessierende Material
auf Mikrofilmen vom Staatsarchiv in
Modena anzufordern.

Franz Laubenberger, Breisgau-Archivalien
im Staatsarchiv Modena (1797—1807)

Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt
Freiburg im Breisgau 16. Freiburg/'Breisgau
1980. 68 Seiten

Auch heute noch ist es möglich, in Archiven
größere Entdeckungen zu machen. So fand der
verstorbene Freiburger Bundestagsabgeordne-

Dr. Johannes Ferdinand, Aufsätze zur
Geschichte Ettenheims und seiner Umgebung
Hrsg. von der Mitgliedergruppe Euenheim des
Historischen Vereins für Mittelbaden. Euenheim
1980. 222 Seiten

Ettenheim scheint ein guter Nährboden für Historiker
zu sein, denn dieser Stadt entstammt
Joh. Baptist v. Weiß, der Verfasser eines im
19. Jahrhundert mehrfach aufgelegten

318


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0320