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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 110
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Die Kinzigbrücke bei Biberach

Oskar Kohler

Eine Biberacher Kinzigbrücke scheint es zu Beginn des 18. Jh. nicht gegeben
zu haben. Erwähnt wird zu dieser Zeit ein Steg über den Fluß, der als Übergang
offenbar nur für Fußgänger geeignet war. Dieser Steg wurde aktenkundig
, als ihn im Jahre 1745 die Flößer Trautwein und Bruder aus Schiltach mit
ihren Flößen schwer beschädigten. Es kam damals zu einer längeren Auseinandersetzung
wegen des angerichteten Schadens, schließlich wurde die Sache
durch Zahlung von 100 Gulden wieder ins reine gebracht.

Als Fahrweg muß um diese Zeit eine Furt über die Kinzig gedient haben, deren
Benutzung, je nach der Jahreszeit und dem Wasserstand des Flusses, keine
einfache Sache war. In einem Bericht an den Amtmann Koberlin in Wolfach
aus dem Jahre 1748 heißt es, daß „den Kinzigfluß bei Biberach zu passieren,
gefährlich und penible sei, auch schon manch großes Unglück dort
geschehen". Über die Notwendigkeit einer richtigen Brücke in dieser Gegend
waren sich demnach alle einig, genauso aber auch darüber, daß eine Brücke
von der erforderlichen Länge ein „kostbar", lies kostspielig, Werk werden
würde. Es wurden dann Verhandlungen eingeleitet wegen Verteilung der Kosten
auf die umliegenden Gemeinden, wegen Fronfuhren und wegen eines zu
erhebenden Brückenzolls. An Einwendungen und Widerständen hat es natürlich
nicht gefehlt, vor allem von Seiten der Stadt Zell und der Gemeinde Harmersbach
.

Die Brücke wurde dann aber kurz nach 1750 errichtet. Es muß sich um eine
Holzkonstruktion gehandelt haben. Sie lag 80 Fuß oberhalb der heutigen Biberacher
Kinzigbrücke. Die Flößer hatten an ihr wenig Freude. Sie hinderte
mit ihren Stützpfeilern die Durchfahrt und machte ein gewagtes und gefährliches
Manövrieren nötig. Etwa 60 Jahre hat diese Brücke ihren Dienst getan.

Mit dem Plan einer neuen, verkehrstechnisch besseren Brücke befaßte man
sich um 1815. Der badische Staat begann sich damals zu konsolidieren, die
neuen Möglichkeiten einer größeren wirtschaftlichen Kraft gaben frischen
Auftrieb für mancherlei Lebensgebiete, vor allem für den Straßenbau, die
Waldwirtschaft und das Siedlungswesen.

Anfang 1816 wurde dann der „Brückenbau über den Kinzigfluß bei
Biberach" genehmigt und bald auch zügig in Angriff genommen. Die Liefe-

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