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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 163
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die es mit der Aufstellung des Aufgebots sehr genau nahmen, duldeten dieses
Verhalten nicht und organisierten „auf Befehl des Rechtsanwalts Stehlin oder
eines anderen Leiters der Aufständischen", noch kurz vor dem Aufbruch des
Aufgebots einen „Expeditionszug nach Münsterthal, um dort Gewehre zu erpressen
und die zurückgebliebenen Wehrmänner zu holen."63

Der Landesausschuß begann nach dem 14. 5. 1849 mit der Organisation des
Großherzogtums in seinem Sinn. Am 18. 5. wurde durch den Landesausschuß
der „Bürger Stehlin" zum „Civilkommissär" für den Amtsbezirk Euenheim
ernannt.64

Die Aufgabe des „Civilkommissärs" bestand in der „Überwachung der Beamten
ihres Bezirks, ... 2. die Beschützung der Beamten gegenüber dem
Volke, wo sich dieses für frühere Unbilden rächen will, ... 3. die oberste
Vorsorge über die Sicherheit des Eigenthums und der Personen, ... die Leitung
des ganzen Bürgerwehrwesens . . . des Bezirks, . . ."65

Zur Unterstützung des Zivilkommissärs wurde ein Wehr- und Sicherheitsausschuß
gebildet, der sich aus dem Gemeinderat Philipp Mengis, Karl Stoiker,
Karl Vogt, Karl Mayer, Adolf Weis und aus den Bürgern August Winther
(Rechtskandidat) und Blank zusammensetzte. Geschäftsführer des Wehrausschusses
war bis zum zweiten Auszug des ersten Aufgebots am 2. 6. 1849 August
Winther, danach der Kreuzwirt Karl Stölker.

Auch im Gemeinderat gab es nach der Machtergreifung der Republikaner
Veränderungen: Ab dem 27. 5. 1849 erscheinen für die Zeit der republikanischen
Intermezzos in den Gemeindeakten an Stelle der Gemeinderäte Kolle-
frath und Jäger die Bürger Baptist Anker und Karl Stölker.

Dem wegen seiner Gesinnung später aus dem Staatsdienst entlassenen Amtsvorstand
Häfelin trauten die neuen Machthaber ebenfalls nicht; „Ende Mai
wurde dem beim Bezirksamt beschäftigten Rechtspraktikanten Karl Osner
von Ettenheim durch die revolutionäre Regierung die Amtsvorstandsstelle
übertragen", die er bis zum 30. 6. inne hatte.66

Die Organisation des ersten Aufgebots

Die vordringlichste Aufgabe für die neuen Machthaber war die Organisation,
Ausbildung und Ausrüstung des ersten Aufgebot, das wegen der ungenügenden
Ausrüstung von Rastatt nach Hause geschickt worden war. Die Republikaner
wollten diese Schande nicht auf sich sitzen lassen und rüsteten die Etten-
heimer Bürgerwehr so gut aus, daß Johann Phillip Becker, Oberbefehlshaber
der badischen Bürgerwehren schrieb:

63 GLA 241/3

64 Regierungsblatt Nr. XXXII vom 19. 5. 1849, S. 301

65 Regierungsblatt Nr. XXXIII vom 20. 5. 1849, S. 306

66 GLA 241/4

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