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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 167
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eignis angespielt, das ein Todesopfer forderte: der „Expeditionszug" nach
Kippenheimweiler am 2./3. 6.79

Auf dem Bahnhof in Orschweier mußten die Wehrmänner erfahren haben,
daß „das ganze 1. Aufgebot, mit Ausnahme von Kippenheimweiler" angetreten
war und „die Gemeinde erheblichen Widerstand" bot; sie „schlug ... einen
aus Rust kommenden Expeditionszug, dessen Anführer lebensgefährlich
verletzt wurde."80

Aufgrund dieser Nachricht schickte Stehlin, der ebenfalls am Bahnhof in
Orschweier war, „das zweite Aufgebot als Expeditionsmannschaft nach Kippenheimweiler
"; die Führung hatte Jakob Härle, ein Unteroffizier, der zu den
Republikanern übergelaufen war.81

Als die Expeditionsmannschaft in Kippenheimweiler ankam, wurde sie „einquartiert
und es wurden mehrere Verhaftungen durchgeführt, darunter der
Bürgermeister Grosholz wegen Entzugs seines Sohnes vom 1. Aufgebot. Morgens
zwischen 2 und 3 Uhr sollte Bernhard Stork verhaftet werden, wurde
aber im Handgemenge durch einen Schuß in die Brust tödlich verletzt." Wie
der Expeditionszug ausging oder wie man sich weiter verhalten hat, ist nicht
überliefert.82

Das Ettenheimer Aufgebot lag einige Tage in Karlsruhe, um, wie von Leber
befohlen, weiter zu exerzieren. Um den 6. 6. muß das Ettenheimer Banner
von Karlsruhe nach Mannheim verlegt worden sein, denn von Seraphin Kirn
wird berichtet, daß er „mit dem ganzen ersten Aufgebot des Amtsbezirks
nach Mannheim gezogen und dort Wachdienste versehen" habe.83 Am 7. 6.
erging von dem kommissarischen Zivilkommissär Karl Stölker an alle Bürgermeister
des Amtes die Aufforderung, „Geld an das bei Wieblingen zu Heidelberg
stehende 1. Aufgebot zu übersenden."84

Wenige Tage später setzte jedoch von Mannheim aus der allgemeine Rückzug
ein, der für viele die Flucht in Richtung Heimat bedeutet haben mußte: Konstantin
Blank „entfernte sich am 19. 6. vom Bataillon in Mannheim."85

Beim Rückzug aus Mannheim am 22./23. 6. vollbrachten die Ettenheimer
noch eine „Heldentat", die der Oberbefehlshaber der Revolutionstruppen,
Franz Sigel, in seinen Memoiren erwähnt hat:

Nach der Besetzung von Mannheim durch die Bundestruppen wurden alle Revolutionstruppen
entwaffnet und aus der Stadt geschickt; „nur einem Theil

79 GLA 240/1431

80 GLA 240/1398

81 GLA 236/8535

82 GLA 240/1398

83 GLA 241/3

84 GLA 240/2382

85 GLA 240/1431

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