Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 190
(PDF, 76 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1982/0192
Die Glashütte Achern

Ihre Entstehung, ihre Entwicklung und Bedeutung1
Karl Bönsch

Die Glashütte Achern ist in wirtschaftlicher Hinsicht für den mittelbadischen
Raum und insbesondere für die heutige Große Kreisstadt Achern ein gewichtiger
Faktor. Rund 700 Mitarbeiter, die aus dem Umkreis von Achern kommen,
finden hier Arbeit und Brot.

Das Werk verdankt seine Existenz dem Weitblick und dem unternehmerischen
Wagemut des Schwaben Johann Georg Boehringer aus Buhlbach (Gemeinde
Baiersbronn). Dank der Tüchtigkeit seiner leitenden Angestellten sowie dem
Fleiß und Können seiner Arbeiter gewann es eine angesehene Stellung innerhalb
der deutschen Hohlglasproduktion. Heute ist die Glashütte Achern ein
Teilwerk der Gerresheimer Glas AG mit dem Sitz in Düsseldorf, die 35 %
Marktanteil an der deutschen Hohlglasproduktion besitzt. Innerhalb des Konzerns
steht sie an 2. Stelle; ihr Anteil am deutschen Markt beträgt 6—7 °7o.
Der Aufstieg des Werkes steht im Zusammenhang mit der Entwicklung der
Glasschmelzkunst im südwestdeutschen Raum.

Die Entwicklung der Glasschmelzkunst im südwestdeutschen Raum

Eine Art Glasproduktion dürfte es mit Sicherheit innerhalb des badischen
Raumes in vorkarolingischer Zeit nicht gegeben haben. Die früheste Nachricht
von einer umfangreichen Verwendung von Glas auf badischem Boden
kommt von der Insel Reichenau. Aus einem Gedicht wissen wir, daß Abt
Liuthar in den Jahren 926 bis 934 das dortige Marienmünster mit Glasfenstern
ausgestattet hat. Eine Art Glashütte im Hinterland des Bodensees muß damals
also bestanden haben, wenngleich ausdrückliche Angaben fehlen. Konkretere
Hinweise sind erst in späterer Zeit zu finden. Jedenfalls war die Glaserzeugung
seit der Karolingerzeit zunächst so gut wie ausschließlich an die Kirche
gebunden.

1 Diese Abhandlung wurde erstellt unter Verwendung von Archivmaterial aus der Glashütte
Achern sowie der Gerresheimer Glas AG, Düsseldorf.

Lit.: 75 Jahre Glashütte Achern. Achern. — 1961. H. Schulz, Die Geschichte der Glaserzeugung.
1928. — L. Moser, Badisches Glas. Seine Hütten und Werkstätten. Wiesbaden. 1969. — R. Metz,
Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald. Lahr 2.A. 1977.

190


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1982/0192