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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 207
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über dem Vorjahre von 32 Prozent entsprach! Im Jahre 1959 waren es noch
„nur" rund 46 000 Tonnen gewesen. Diese neue Großwanne galt seinerzeit
nicht nur als die modernste Deutschlands, sondern ganz Europas! Von nun an
wurde die 1959 zunächst eingestellte Weithalsproduktion — also Gläser jeder
Art und Dimension — mit modernsten Maschinen wieder aufgenommen.
Erstmals wurden unter anderem so diffizile Artikel wie Gläser für Babynahrung
in die Produktion aufgenommen, die nach strengsten Regeln zu prüfen
waren. Aber auch die Technisierung in allen Bereichen der Produktion, Sortierung
, Verpackung und Prüfung — neben der Gemengeaufbereitung nicht
weniger wichtige Glieder in der langen Kette der Hohlglasproduktion —
schritt rasant vorwärts. Eine eigene Kartonage gehörte ebenfalls dazu. Die
kleine und schon altersschwache Weißglaswanne 1 war zuvor, am 27. März
1964 gelöscht und nicht mehr aufgebaut worden. Im Jahre 1965 schlug dann
die Produktion der neuen Wanne 4 voll zu Buche, womit diese auf rund
92 000 Tonnen anstieg, also nochmals um rund 21 °7o gegenüber dem Vorjahre
. Die Schmelzkapazität im Weißglasbereich erhöhte sich dabei innerhalb
von acht Jahren um über 450 %: von zunächst 40 to im Jahre 1959 auf nunmehr
185 to im Jahre 1966! Auch in der Grünglasfabrikation gab es eine Steigerung
innerhalb dieser Zeitspanne und zwar von 160 auf 230 Tonnen je 24-
Stundentag. Im Monat April 1966 konnte so ein Rekord erzielt werden: erstmals
war die Grenze von einer Million Stück pro Tag überschritten worden!
Heute runde 15 Jahre später gibt es längst neue Dimensionen; jetzt ist das Erzielen
von 2 Millionen Stück Gläser und Flaschen je Arbeitstag keine Utopie
mehr — und das jeweils 30 Tage lang innerhalb eines Monats!

Durch zusätzliche Maßnahmen auf dem Gebiet der Schmelztechnik mit einer
einhergehenden Vergrößerung der Schmelzfläche an der Großwanne 4 um
über 50 % — letztere erfolgte bei der Generalreparatur im Jahre 1972 — können
inzwischen allein hier an die 300 to täglich erschmolzen werden. Die erreichte
Gesamt-Stückzahl an gefertigten Gläsern und Flaschen wird für das
Jahr 1981 mit weit über 600 Millionen Stück ausgewiesen. Damit drängt sich
zwangsläufig die Frage auf, wohin kommt all dies viele Glas, wer verbraucht
es? Nun muß man wissen, daß zumindest in den letzten eineinhalb Jahrzehnten
der Begriff der „Einwegverpackung" immer größeren Raum eingenommen
hat. Gegenüber der früher üblichen Handhabung werden die entleerten
Flaschen und Gläser nun nicht mehr wiederverwendet, sondern weggeworfen
— ein Spülen ist für die Abfüller weder rentabel, noch technisch machbar.
Wenige Ausnahmen bestätigen da die Regel.

So stellte sich bald das Problem der Umweltbelastung. Der Begriff „Recycling"
sollte bald Bedeutung bekommen, hatte doch das Umweltbundesamt inzwischen
ermittelt, daß noch immer etwa 30 kg Altglas pro Einwohner und
Jahr in den Mülleimern landen. Die Hohlglasindustrie hatte schon seit Jahren
dieser Tatsache Rechnung getragen und ohne irgendwelche behördlichen Auflagen
freiwillig das Einsammeln von solchem Altglas in die Hände genommen.

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