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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 357
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1982/0359
Levin Graf von Wernigerode, und der Bevollmächtigte des Großherzogs Karl
Friedrich von Baden, Conrad Carl Friedrich Freiherr von Andlau-Birseck
über die Abtretung württembergischer Gebiete an Baden,1 „um dem bestimmten
Ansinnen seiner Majestät des Kaisers von Frankreich zu entsprechen".2
Zu den von Württemberg abzutretenden Gebieten des Oberamts Hornberg gehörten
u.a. auch die im Gutachtal liegenden Orte Hornberg, Reichenbach und
Gutach sowie die im Kinzigtal liegenden Orte Kirnbach, Lehengericht und die
Stadt Schiltach.

Es war üblich, daß vor allem die Staatsdiener eines neu erworbenen Gebietes
der neuen Herrschaft huldigen, d.h. den Treueid leisten mußten. Die badische
Regierung hatte es aus rechtlichen Gründen eilig, die neuen Untertanen einzugliedern
. Rund 8 Wochen nach Abschluß des Staatsvertrages zwischen Württemberg
und Baden traf am 26. 11. 1810 abends um 5 Uhr in Schiltach ein
Schreiben3 des Oberamtmannes in Hornberg ein. In Abwesenheit des Schultheißen
nahm der Pfarrer dieses Schreiben in Empfang. Es hatte folgenden Inhalt
:

„Nach der soeben eingekommenen Nachricht wird morgen, den 27. 11. 1810 die Besiz Ergreifung
der von Sr. (Seiner) Königlichen Maiestät (Majestät) zu Württemberg an Seine Königliche Hoheit
den Grosherzog von Baden abgetretenen Orte des Oberamts Hornberg vor sich gehen, bei welcher
Handlung sich zu folge der von dem grosherzoglichen badischen Herrn Übernehmer Commissari-
us gemachten Ordnung die Herren Pfarrer und Stabsvögte, auch Vögte jeden Orts, ohne alles fehlen
, vormittags 8 Uhr einzufinden haben.

Hiervon werden dieselbe zur Nachachtung, hierdurch in Kenntnis gesezt. Hornberg, den 26. Nov.
1810

Hofrath und Oberamtmann allda
Potschka

Es wurden von Schiltach erwartet: Stadtpfarrer Mag. (Magister) Wagner,
Stadtschultheiß Arnold, Distriktszoller Luger, Unterförster Hofmann, Vogt
Bühler in Lehengericht. Der Distriktszoller mußte seine Rechnung abschließen
und mitbringen. In dem Schreiben ist nicht vermerkt, wo sich die Schiltacher
einzufinden hatten, zuerst in Hornberg oder gleich in Triberg; oder der Pfarrer
hat es beim Abschreiben in das Buch übersehen.

Wie und wo die Huldigungsfeier verlief, schilderte Karlleopold Hitzfeld:4

Die Beamten, Ortsvorsteher und Geistlichen des früheren Oberamts Hornberg
wurden zum 27. 11. 1810 nach Triberg auf das Rathaus einberufen. Von
Oberndorf war der Oberamtmann Klett als württembergischer Kommissar

1 Staatsvertrag zwischen dem König von Württemberg und dem Großherzog von Baden, geschehen zu Paris,
den 2. 10. 1810, genannt „Der Pariser Vertrag". Großherzogl. badisches Regierungsblatt XLV1I/8. Jahrgang
vom 17. 11. 1810 S. 339—343

2 ebd. Artikel II

3 Unionsdekrete und Verordnungen Seite 56, Archiv der Evangel. Pfarrei Schiltach

4 K. Hitzfeld, Hornberg an der Schwarzwaldbahn, Seite 184, hrsg. von der Stadt Hornberg

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