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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 363
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Aussicht" führt. Tatsächlich genießen wir hier oben einen herrlichen Rundblick
über Berg und Tal, über die Schönheiten unserer heimatlichen Landschaft
, die hier durch hohe Berge und schluchtenartige, tiefe Taleinschnitte
geprägt ist. Unser Blickfeld wird erweitert, wenn wir vom Höhensträßchen
aus den „Karlstein" erklimmen, der den „Großen Hauenstein" krönt. Dieser
erhebt sich mit seinen 970 m merklich aus der Umgebung und wird nur vom
nahegelegenen „Schänzle" mit seinen 994 m als dem einst höchsten Berg des
ehemaligen Landkreises Wolfach übertroffen. Der „Karlstein", eine mächtige
Felsgruppe aus Granit, war nicht nur die Grenze zwischen den Gemeinden
Hornberg, Niederwasser und Prechtal, hier stießen auch die Herrschaftsbereiche
von Baden, Fürstenberg, Württemberg und Österreich zusammen. Der
Volksmund will darüber hinaus noch wissen, daß sich die hohen Herren immer
wieder auf dieser aussichtsreichen Felsgruppe trafen und gemeinsam tafelten
, wobei jeder mit seinem Hinterteil auf dem eigenen Territorium sitzen
konnte.

Den Namen „Karlstein" erhielt der „Viermärker" durch den Besuch des
württembergischen Herzogs Karl Eugen, der als Gründer der „Karlschule"
auch der „Erzieher" Friedrich Schillers gewesen ist. Am 23. Juli 1770 erreichte
der Herzog, von Bad Teinach herreitend, mit großem Gefolge den „großen
hohen Stein", nachdem er in seinem herrschaftlichen Hornberg Einkehr gehalten
hatte. Vom Berichterstatter des durchlauchtigsten Schwaben erfahren
wir weiter: „Wir hatten eine gantze Stunde zu reiten, um auf diesen Felsen zu
kommen. Zuletzt mußten wir noch an drei Leitern an dem Felsen hinaufsteigen
. Der Herzog waren überall Selbsten vorne daran. Da wir zu oberst auf
dem Felsen waren, so sahen wir das Straßburger Münster, den Berg, worauf
die drei Schlösser von Freiburg liegen, den Zollerberg im Hechingschen und
die Thürme von Freudenstadt ..."

Später ließ der Hornberger Oberamtmann Matthäus Goeltz zur Erinnerung an
die herzogliche Besteigung des „Hohen Carl-Stein" auf den Felsen einen Gedenkstein
setzen, auf dem auch die Begleiter des hohen Herrn verewigt sind.

Kurt Klein

Die Heidenkirche bei Oberharmersbach

Verschiedentlich begegnen wir in unserer Gegend Bezeichnungen wie „Heidenkirchlein
" (bei Freistett und am Nillkopf/Fischerbach), „Heidburg"
(Hofstetten) oder „Heidenkirche" auf dem Höhenzug zwischen dem Löcherbergwasen
und dem Täschenkopf auf der Gemarkung Oberharmersbach. Im
landläufigen Sinne sieht man in einem „Heiden" im Gegensatz zum Christen

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