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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 365
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des Löcherbergwasens nach einem etwa 20minütigen bequemen Spaziergang,
der nur einen mäßigen Anstieg zu verzeichnen hat, dafür aber einige herrliche
Ausblicke über das malerische hintere Harmersbachtal gewährt.

Kurt Klein

Der Teufelstein bei St. Roman

Auf der Höhe des alten Kirchweges vom Heubach nach St. Roman auf dem
Einschnitt zwischen der Allmend- und Weberhöhe liegt ein stattlicher Sandsteinbrocken
, dem der Volksmund den Namen „Teufelstein" gegeben hat.
Solchen Naturdenkmalen, oft auch Teufelskanzel (bei Haslach oder Gengenbach
) genannt, begegnet man immer wieder auf den Wanderungen im Gebirge.
Meist sind es markante Felsen, die etwas abgelegen in den Waldungen aufragen
. Ähnliches trifft bei den Naturgebilden zu, die „Heidenkirche", „Heidenstein
" oder „Heidenschlößle" genannt werden.

Wenn es um die Deutung, die Herkunft des Namens geht, ist man nur zu oft
auf Vermutungen angewiesen, will man sich nicht gleich in die Arme der Sagen
und Legenden werfen, die die Volksseele um diese Steinmale gewoben hat.
Verschiedentlich treffen wir auf das Wort „Teufel" als Bestandteil von Flurnamen
in wilden, unwegsamen Gegenden (Teufelsmoor, Teufelsmühle, Teufelsloch
, Teufelsküche, Teufelsbrücke). Es könnte aber auch sein, daß diese
auffallenden Felsen einmal vorchristliche Kultstätten waren. Sie wurden im
Zuge der Christianisierung „verteufelt" oder „verhext" und als Aufenthalt
des Teufels verschrieen (Teufelstein-Hexenstein).

Durch diese Umdeutung hoffte man, daß die Menschen diese Stätten ihres
früheren Glaubens aus Furcht und Angst vor dem Leibhaftigen und seinem
Gefolge meiden würden. Gleichzeitig oder in der Folge bemächtigte sich dann
die Sage dieser Naturdenkmale.

So wird vom Teufelstein erzählt: Bauersleute wollten auf dieser einsamen Höhe
dem hl. Romanus ein Wallfahrtskirchlein errrichten. Unter den eifrigen
Helfern war zunächst auch der Teufel, denn er meinte, der Bau würde später
als Wirtshaus Verwendung finden. Als er jedoch seinen Irrtum erkannte, wollte
er den Weiterbau des Gotteshauses mit allen Mitteln verhindern. Doch die
frommen Bewohner ließen von ihrem Vorhaben nicht ab. Da packte ihn die
Wut, und er schleuderte von der nahen Bergeshöhe einen mächtigen Stein gegen
das Kirchlein, um es zu zerschmettern. Aber der hl. Romanus vereitelte
die böse Tat, in dem er den niedersausenden Brocken aus der Bahn lenkte.
Wirkungslos rollte er den Hang hinunter und blieb am Fuße des Berges an der

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