Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0058
Ein kleiner Geländestreifen an der Westgrenze vom Alten Woh, entlang des
Mühlbachs, heißt „Heidenbühn". (1765 heyten bien, 1783 Heidenbühn).
Nach dem 1729 erneuerten Erb-Lehensbrief des Klosters Gengenbach von
167325 war die Bühn „mehr dann zweyhundert Johr" im Besitz des Klosters;
sie war 19 Sester groß; um 1598 war Jacob Heyd Erbbeständer der Gengenbacher
Güter.

Nach der Gemeinderechnung von 1712 stand damals noch ein Haus im Alten
Woh.

Die Altenau

Nördlich von Plobsheim (elsässisches Dorf, Dep. Bas-Rhin) befindet sich unmittelbar
neben dem Rheinuferdamm eine Häusergruppe, die heute noch „Al-
tenheimer Hof" genannt wird. Das älteste Gebäude, im Gegensatz zu den
andern parallel zum Uferdamm stehend, war noch bis zum 2. Weltkrieg die
„Wirtschaft zum Altenheimer Hof", die in früheren Zeiten von Elsässern und
Altenheimern gern besucht wurde (von Altenheimern des billigen Weines
wegen auch noch zwischen den beiden Weltkriegen, obwohl damals der Rhein
als Staatsgrenze von Zöllnern scharf bewacht wurde).

Dieser Altenheimer Hof ist der Überrest der „Altenau", der interessantesten
Siedlung in der Gemarkung, was ihre Lage und die Dauer ihres Bestehens
angeht, lag sie doch ursprünglich auf einer großen Insel inmitten des vor der
Tulla'schen Korrektion vielarmigen und wechselhaften Rheinstroms, dessen
Talweg vor dem 15. Jahrhundert weiter westlich auf der elsässischen Seite verlief
(die III war früher ein Rheinarm), bis zum 18. Jahrhundert seinen Weg
aber immer mehr nach Osten verlegte.26 Der Abgang von Siedlungen südlich
von Kehl (Hundsfeld, Waseneck, Heimenau) und die Verlegung von Goldscheuer
waren die Folge.

Was K. Hornung über Neumühl schreibt gilt auch für den so exponierten
Siedlungsplatz der Altenau: „Zu Beginn unserer Zeitrechnung war der Verlauf
des Rheines in seinem Urbett verhältnismäßig normalisiert, wenn er auch
immer wieder unheimliche Hochwasser bis ans Hochgestade brachte. Trotzdem
war die Rheinniederung für eine Besiedlung viel eher geeignet als die versumpfte
Niederterrasse samt dem Hochgestade. In der Rheinniederung ließen
die Überschwemmungen einen fruchtbaren Ackerboden zurück, und der Fischreichtum
des Stromes war eine unerschöpfliche Nahrungsquelle. Außerdem
bildete der Rhein selbst die erste und schnellste Verkehrs- und Handelsstraße."27

25 Urkunden über „Altenheim" 20. Nov. 1673. GLA Karlsruhe 30/9.

26 Otto Rusch, Geschichte der Stadt Kehl und des Hanauerlandes. Kehl 1928, S. 5.

27 Klaus Hornung, Die geo-archäologische Vergangenheit Neumühls, in: Neumühl, Beiträge zur 700jährigen
Geschichte des Dorfes. Kehl 1971, S. 18.

56


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0058