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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0103
nung vom Stift ausgestattet, stellt eine ausgreifende Zusammenstellung all
dessen dar, was von Stöbers neuzeitlichen Vorgängern im Kloster in Büchern,
Urkunden und Akten hinsichtlich der Ursprünge, Vorsteher und bedeutender
Mönche festgehalten worden war. Seine enorme Leistung besteht nicht allein
in der historischen Darstellung, in der Niederschrift des teilweise zu korrigierenden
Vorgefundenen schlechthin, die ihm Abt Arbogast Heisler nahelegte
und die er im Angesicht der nahenden Säkularisation durchführte, sondern
mehr noch im Sammeln, Ordnen und Überprüfen der unzähligen Fakten, was
heute, da Teile des Archivs und der Bibliothek verloren sind, überhaupt nicht
mehr möglich wäre. Der Umfang der Handschrift erklärt sich aus der Absicht
des Verfassers, im Hinblick auf das zunehmend gewisser werdende Ende seiner
Korporation eine abschließende Geschichte zu geben, eine Geschichte insbesondere
der Äbte und, wegen den nur noch schwach sprudelnden Quellen
für die ältere Zeit, der neuzeitlichen Mitglieder des Konvents. Diese starke
personengeschichtliche Ausrichtung, die Stöber als ganz in antiken und mittelalterlichen
Traditionen stehend ausweist, läßt zwar manchen anderen Aspekt,
so den besitz- und territorialgeschichtlichen, zu kurz kommen. Gleichwohl ist
die Geschichte der Konventualen doch auch immer die des Klosters.

Das Opus scheint ursprünglich auf drei Teile beschränkt gewesen zu sein,
nämlich auf die Abhandlung vom Ursprung und der Fundation des Stifts (22
Seiten), auf die Viten der Vorsteher mit einer unvollständigen Wappenreihe
(200 Seiten) und die der einzelnen Religiösen, der damals lebenden wie der verstorbenen
seit etwa 1600 (rund 150 Seiten). Aus unersichtlichen Gründen hat
Stöber dann zwei — weniger bedeutende — Hauptabschnitte hinzugefügt: Einen
vierten über Klöster, die mit Ettenmünster in einer mehr oder weniger engen
Verbindung standen, so unter anderem Elchingen, Gengenbach, Schwarzach
, Ebersmünster, Maurusmünster, Schuttern, Tennenbach, Wonnental,
Lichtental, Einsiedeln, und deren Insassen, und einen fünften über die Stifter,
Wohltäter und Erneurer der eigenen Korporation. Korrekturen in der Unterteilung
beweisen, daß vom ursprünglichen Aufbau abgegangen wurde, was jedoch
in Anbetracht des Umfanges des gebotenen Materials unwichtig ist. Hinsichtlich
der Mitteilungen über seine Confratres und die Vorgänge im Vorfeld
und während der Säkularisation kommt der Schrift der Rang einer zeitgenössischen
Quelle zu, hinsichtlich der Dinge, die anderweitig nicht mehr zu belegen
sind, der einer allgemeinen Quelle für die Geschichte des Klosters und damit
der ganzen Region.

Aus der Befürchtung heraus, daß es mit den Lateinkenntnissen seiner Nachfolger
im Pfarrhaus zu St. Landelin nicht immer zum besten bestellt sein
könnte, entschloß sich Stöber nach seinem Abgang im Frühjahr 1804, sein
,,Monastenum D. Ettonis" zu popularisieren und eine deutsche Geschichte
des Klosters vorzulegen, die er wohl in Anbetracht ihres Zwecks, seiner letzten
Dienststellung und des Umstands, daß die Pfarrei allein weiterbestand, unnötigerweise
als Geschichte der Pfarrei Münstertal bezeichnete, unnötig deshalb,

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