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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0141
Die Auswanderer aus den Gemeinden des späteren Landkreises Bühl in den
Jahren 1847 bis 1855 und ihr Anteil an der Bevölkerung von 1852

Gemeinde

Ausw.

07«

Gemeinde

Ausw.

07„
u/0

Gemeinde

Ausw.

07„

Rheinebene



Vorbergzone



Schwarzwald



Gamshurst

150

10,5

Achern

120

4,6

Bühlertal

400

12,9

Greffern

71

9.7

Bühl

170

3,8

Furschenbach

16

5,4

Großweier

54

8,0

Kautenbach

76

9,1

Kappelrodeck

74

3,1

Leiberstung

50

13,0

Mosbach

200

21,9

Neusatz

108

6,4

Moos

60

in s

Oberachern

55

s 1

Seebach

90

Q 7

y, i

Schwarzach

100

7,1

Obersasbach

55

6,8

Sasbachwalden

70

4,4

Ulm

40

6,4

Önsbach

180

15,0

Ottenhofen

50

3,1

Unzhurst

100

7,4

Ottersweier

200

10,1

Waldulm

50

15,9

Vimbuch

40

8,8

Neuweier

100

7,3







Weitenung

65

9,7

Sasbach

230

16,2







Oberbruch

60

18,9

Sinzheim

150

4,7







Sasbachried

55

13,3

Steinbach

150

6,9













Varnhalt

16

1,7









845

9,3



1 702

7,4



858

6,8

Nicht alle Auswanderer verließen die Heimat freiwillig. Die Auswanderung
wurde von der Regierung nicht nur begünstigt, sondern über die Gemeinden
auch erzwungen, soweit es sich um Familien und Personen handelte, die kein
eigenes Auskommen mehr hatten und der Unterstützungsgemeinde zur Last
fielen. Die Kosten dieser Zwangsauswanderungen wurden von den Heimatgemeinden
getragen, denen das erforderliche Kapital von der Regierung vorgestreckt
werden konnte. So nahm z.B. im Jahre 1854 die Gemeinde Bühlertal
26 000 fl zu 4,5% Zins auf, um 57 Familien mit über 300 Personen nach New
Orleans abzuschieben. Die Rückzahlung der Anleihe sollte durch außerordentliche
Einschläge in den Genossenschaftswaldungen gedeckt werden19.

Auch nach Überwindung der schlimmsten Krisenjahre hielt die Auswanderung
während des ganzen restlichen 19. Jahrhunderts und des ersten Drittels
des 20. Jahrhunderts an. Brennende wirtschaftliche Not trat aber als Ursache
der Auswanderung allmählich in den Hintergrund, obwohl auch sie noch immer
eine Rolle spielte. Das läßt sich zumindest aus der Tatsache schließen, daß
immer wieder Auswanderer auf Gemeindekosten ausgerüstet werden mußten,
so zum Beispiel drei „schlechte Subjecte" im Amt Achern 1865, acht „Partien
" im Amt Bühl 1882 und 22 Personen 1883. Als Wanderungsmotiv wird
jetzt aber hauptsächlich die Hoffnung auf besseres Fortkommen in Amerika
genannt. Die meisten Auswanderer wären auch in der Lage, eigenes Vermögen
mit auszuführen. Dessen Höhe mußte den Behörden mitgeteilt werden.20

Bei den jungen Männern scheint ein weiterer Auswanderungsgrund der
Wunsch gewesen zu sein, den Militärdienst zu vermeiden. Dagegen schritten
allerdings die Behörden ein. Bevor die Bezirksämter der Entlassung aus dem
badischen Staatsverband zustimmten und dem Auswanderungswilligen den

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