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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0177
Das Projekt „Wolftalbahn"

Ein verhinderter „Fortschritt" zu Beginn unseres Jahrhunderts?
Adolf Schmid

Einige Jahresdaten als Anhaltspunkte vorweg: 1866 wurde die Bahnlinie von
Offenburg bis Hausach eröffnet, und 1873 war die „Schwarzwaldbahn" zu
Ende geführt. 1878 war die Amtsstadt Wolfach an diese neue Linie angeschlossen
, und 1886 ging die Strecke weiter über Schiltach nach Freudenstadt.
Diese württembergische Nachbarstadt von Rippoldsau hatte 1879 schon eine
wichtige Verbindung erhalten mit Stuttgart durch die Gäubahn, und auch die
Eisenbahnstrecke durch das Murgtal (über Landesgrenzen hinweg!) Richtung
Karlsruhe war im Entstehen (und war 1901 bis Klosterreichenbach realisiert).
Auch die Rippoldsauer Nachbarn (und „Konkurrenten"!) im Westen, die Badeorte
im Renchtal — Griesbach, Peterstal u.a. — schienen ebenfalls „auf
dem richtigen Weg" in die Zukunft, auch wenn die Renchtalbahn zunächst
nur bis Oppenau führte.1

Eine Bahnlinie galt als Garant des Fortschritts, als sicherer Anschluß an die
Zukunft der neuen Zeit. Seit 1833 war die Eisenbahnidee im badischen Großherzogtum
im Gespräch, 1838 wurde die Rheintalstrecke begonnen, 1843
Karlsruhe erreicht, 1844 Offenburg, 1845 Freiburg.2 Die „Schwarzwaldbahn"
sollte nach einem Gesetz von 1846 einem Privatunternehmer überlassen werden
; aber es fand sich keiner. Also wurde die Staatsbahn gebaut nach den Plänen
von R. Gerwig.3 Gerade diese „Kinzigtal-Bodensee-Bahn" beschäftigte
die Bewohner der Städte, die an der Strecke liegen sollten, vielleicht aber noch
mehr jene, die nicht erfaßt werden konnten, „links" liegen bleiben sollten.

Wird der Anschluß verpaßt?

Die Probleme dieser „abgelegenen" oder „abgeschriebenen" Orte wurden
verdeutlicht in Denkschriften, z.B. 18664 von dreizehn Gemeinden, die ein-

1 Vgl. A. Kuntzemüller, Achtzig Jahre Eisenbahnen in der Ortenau, in: Ortenau 13./1926 und 15./1928

2 Vgl. Karl Müller, Die badischen Eisenbahnen in historisch-statistischer Darstellung. Ein Beitrag zur Geschichte
des Eisenbahnwesens. Heidelberg 1904

3 Vgl. R. G. Haebler, Mancher Umweg ist keiner. Des badischen Straßen- und Eisenbahnbauers Robert Gerwig
genialer Einfall, in: Baden-Württemberg 13./1964, Heft 12

4 Die wichtigsten Unterlagen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt durch den Leiter des Bad.
Forstamtes Bad Rippoldsau-Schapbach in Wolfach, Forstdirektor Neriinger, in dessen Amt Akten der alten
Fürstlich-Fürstenbergischen Forstei Rippoldsau aufbewahrt werden.

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