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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0184
angeschlossen werden. Bahnhöfe waren vorgesehen bei Oberwolfach-Kirche,
Oberwolfach-Walke, Schapbach-Ochsen, Schapbach-Kirche, vor Seebach
und beim Jochemshof oberhalb Burgbach in Rippoldsau. Paul rechnete mit
einem Aufwand von 100 000 Mark pro km, für die 19 km lange Bahnstrecke
ein Gesamtbetrag von 1,9 Millionen. Der Kölner Planer zeigte sich bereit, das
Bahnprojekt auch mitzufinanzieren.

Bedeutsam war bei dieser Sitzung am 7. Mai 1905 der Rücktritt von Otto
Goeringer/Rippoldsau als Vorsitzender des Komitees, „da das Vortreten seiner
Persönlichkeit eher dem Bahnprojekt zum Nachteil als zum Vorteil sei;
der Regierungsvertreter habe nämlich im Jahre 1900 in der Kommissionssitzung
des badischen Landtags erklärt, der Staat habe kein Geld, um für den
Badbesitzer Goeringer eine Bahn zu bauen".

Nachfolger Goeringers wurde der F. F.-Oberförster Weinmann aus Rippoldsau
. Er meldete diese Wahl selbst an seinen Dienstherrn nach Donaueschingen
und schrieb dazu, er nehme sie „nur unter der Voraussetzung an, daß seine
vorgesetzte Behörde keinen Widerspruch erhebt"! Kammerpräsident Dänzer
antwortete aus der Fürstenberger Residenz: „Wir beanstanden nicht, daß Herr
Oberförster Weinmann am 7. d.M. die Wahl zum Vorsitzenden des Komitees
für die Herbeiführung einer Eisenbahnverbindung zwischen Wolfach und
Rippoldsau angenommen hat. Bezüglich der Erhöhung des standesherrlichen
Beitrags zu den Kosten der Vorarbeiten geben wir vorerst noch keine
Zusage". — Im Juli wurden dann doch 300 Mark bewilligt und auf den
„Wolftalbahnfond" einbezahlt.

Das Interesse der Fürstenberger scheint sich aber dann rasch verringert zu haben
: Im Januar 1907 wurde F. F.-Förster Weinmann angewiesen, aus dem
Bahnbau-Komitee auszuscheiden. Die Planung kam ins Stocken, die politische
Stimmung im Wolftal wurde unruhig. 1909 verfaßten die Wolftalgemeinden
wieder eine gemeinsame Petition an die großherzogliche Regierung: Sie
verwiesen dabei warnend auf die überraschenden Stimmengewinne der Sozialdemokraten
gerade im Wolftal11 und deuteten sie als gefährliche Signale des
Protestes.

Die Zweite Kammer der badischen Landstände empfahl der Regierung in dieser
Situation, „daß die Bahn als Staatsbahn erstellt werden möge, sobald dies
mit Rücksicht auf die Finanzlage irgend tunlich ist".

Inzwischen galt der Rippoldsauer Postmeister Hans Müller als eifrigster Verfechter
der Eisenbahnidee. 1911 wurde auf seine Initiative wieder ein Memorandum12
für die Karlsruher Regierung formuliert — mit deutlichen Forderungen
, „um so das Wolftal aus einer wirtschaftlichen Notlage endlich zu be11
Vgl. Gemeindearchiv Bad Rippoldsau-Schapbach

12 Kopie im Archiv des Forstamts Wolfach

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