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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0277
Sicherlich kann man seine sechs Jahre als Vikar in Neusatz als die entscheidenden
Entwicklungsjahre für ihn bezeichnen. Bisher wurden diese Jahre in Neusatz
immer recht stiefmütterlich behandelt. Schuld daran ist sicherlich, daß einige
unangenehme Dinge zusammenkamen. So war er z.B. im Pfarrhaus in
Neusatz nicht sehr willkommen. Er schreibt selber über diese Zeit: „In Neusatz
war man keineswegs eingerichtet, einen Vicar zu beherbergen. Es war seit
Errichtung der Pfarrei noch niemals ein solcher in Neusatz gesehen worden.
Der Pfarrer und noch mehr die zwei höchst alten, tauben Schwestern hatten
gar keine Freude, daß ihrem Pfarrhaus ein Vicar aufgedrängt wurde. . . Das
Allerärgste dabei war aber eine Unreinlichkeit, wie sie vielleicht in keinem
Pfarrhause vorkommen mag."1

Dazu kam, daß Alban Stolz einige Zeit brauchte, um mit den einfachen Leuten
der damals abgelegenen Neusatzer Pfarrgemeinde ins Gespräch und einer
gewissen Verstehensmöglichkeit zu kommen. Alban Stolz, obwohl selbst oft
kränklich und von zarter Konstitution, übernahm Zug um Zug die eigentliche
Pfarrersfunktion. Das Köstliche an dieser Sache ist, daß nicht der Herr Pfarrer
dem Vikar die Anweisungen gab, sondern der Herr Vikar dem Herrn Pfarrer
seine Aufgaben zuteilte, die dieser ohne großen Widerstand und so gut wie

1 aus „Nachtgebet meines Lebens", Freiburg 1885, S. 67

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