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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0324
Pfarrkirche zu bauen. Auch Wessenberg101, der als Konstanzer Generalvikar
den rechtsrheinischen Teil der ehemaligen Straßburger Diözese betreute,
schloß sich auf Grund einer Kirchenvisitation in seinem Schreiben vom 3. 12.
1808 der Bitte der Gemeinde an und empfahl noch in diesem Winter mit dem
Bau zu beginnen, damit er bis zum kommenden Sommer fertig sei. So schnell
ging es jedoch nicht, denn zuvor mußte noch eine Reihe von z.T. schwierigen
Fragen gelöst werden, vor allem die der Finanzierung. Ihre Erledigung zog
sich infolge der komplizierten Rechtslage, aber auch der Umständlichkeit des
Instanzenweges bis 1824 hin. Erst in diesem Jahr konnte mit dem Bau begonnen
werden.

Als erstes ergab sich die Notwendigkeit, den Friedhof, der um die Kirche lag,
vor allem aus hygienischen Gründen nach draußen zu verlegen. 1810 war bereits
ein geeignetes Gelände durch das Obervogteiamt und den Stadtphysikus
gefunden102, das seit 1816 belegt wurde.

Dann war die Frage des Platzes, auf dem die Kirche errichtet werden sollte,
denn der damalige Ortspfarrer Heil103 meinte, der alte sei nicht geeignet, um
darauf eine „schickliche" Kirche zu bauen. Dieses Problem bereitete nicht
viele Sorgen. Man blieb beim bisherigen Platz, der durch Hinzunahme von
Friedhofsgelände vergrößert wurde.

Auch gab es keinen Streit, wie die Kirche aussehen sollte. Das wurde von der
Behörde geregelt, ohne daß die Pfarrangehörigen gehört wurden. Ihr kam es
nur darauf an, daß der Bau nicht viel kostete, darum alles wegblieb, was Kosten
verursachte wie „Zierereien" o. ä. Die für die kirchlichen Angelegenheiten im
Innenministerium zuständige Abteilung, das Kath. Kirchendepartement104,
riet zu einem „dem guten Geschmack entsprechenden Plan". Dieser Geschmack
wurde damals geprägt durch den Klassizismus, einen an der Antike
ausgerichteten Kunststil, dem auch Weinbrenner anhing.

Den 1. Riß entwarf 1809 der Registrator Schindler aus Offenburg. Aber er
war nicht nach den Vorstellungen der zuständigen Stellen, und in Karlsruhe
erklärte man, er entspricht „wenig dem guten Geschmack", er sei „im gemeinsten
Geschmack" angefertigt und außerdem zu teuer105. Auch der des
Oberbaumeisters Frommel wurde abgelehnt. Dagegen fand einer der 3 Pläne,
die der Kreisbaumeister Vierordt am 1. 9. 1811 eingereicht hatte, nämlich der
Plan 3, Zustimmung. Wie die Kirche danach aussehen sollte, ist unbekannt.
Sie sollte groß sein und Platz für 700—800 Personen bieten, was als notwendig
erachtet wurde, da Achern in diesem Jahr 1360 Einwohner zählte. Der Turm
sollte erhalten bleiben und um 24 Fuß (7,2 m) erhöht werden. Die Turmspitze

101 EAF 123 Schreiben vom 3. 12. 1808

102 EAF 123 Bericht des Obervogteiamtes v. 25. 4. 1809

103 EAF 123 Schreiben v. 13. 19. 1810

104 EAF 123 Schreiben v. 15. 3. 1811

105 EAF 123 Schreiben v. 7. 4. 1810

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