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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0045
Friedenskabinettes, die von Giuseppe Roli stammen und sicher erst nach 1704
ausgeführt wurden.

Arbeiten Rolis und seiner Schüler Pietro Antonio Farina und Giuseppe Antonio
Caccioli sind wohl auch die Decken im Appartement der Markgräfin.
Dabei werden Farina die Decke im Kabinett, Caccioli die Decken in den hofseitigen
Räumen zugeschrieben. Für die Stukkateure lassen sich hier keine
Namen sicher nennen; die Truppe Artarios war wohl auch auf dieser Seite des
Schlosses beteiligt. Ausführungsjahre waren 1704—1707. Nur wenige Einzelheiten
, Ofenblenden, die tönernen und eisernen Öfen selbst und andere
Details stammen wiederum aus der zweiten Ausstattungsphase vor der Mitte
des 18. Jahrhunderts.

Hier sollen noch kurz die Themen der Deckendarstellungen genannt werden,
wie sie Ulrike Grimm in ihrer außerordentlich gründlichen und ergebnisreichen
Dissertation zusammenstellt: Im Vorzimmer des Markgrafen die Nacht
und die Tugenden Temperantia, Prudentia, Caritas und Justitia, im Audienzzimmer
„Triumph des Apoll", 4 Szenen aus dem Leben des Gottes und die
vier Elemente, im Schlafzimmer die Allegorie des Winters zusammen mit den
Wintermonaten und den vier Erdteilen. Der Jahreszeitenzyklus setzt sich in
den drei hofseitigen Räumen mit den Allegorien des Frühlings, des Sommers
und des Herbstes fort.

Die Darstellungen in dem Appartement der Markgräfin beziehen sich auf
Hochzeit (Bacchus und Ariadne) im Vorzimmer, Geburt des Erbprinzen (Herkules
auf dem Schoß der Juno, dem Minerva die Keule überreicht) im Audienzzimmer
, eheliche Liebe (Venus) im Schlafzimmer. Die Reihe der Göttinnen
setzt sich in den Zimmern der Hofseite fort. Ein Deckenbild ist verloren,
die beiden übrigen stellen Juno und Flora dar.

Die beiden Eckkabinette mit ihren prachtvollen, aber darstellungslosen
Decken wurden wahrscheinlich in der ersten Ausstattungsphase des Schlosses
nicht fertig. Für die Seite des Markgrafen blieb die Wandverkleidung eines
Porzellankabinetts an anderer Stelle zum größten Teil erhalten. Sie wird wieder
eingebaut. Allerdings stammt dieses Kabinett erst aus der Zeit der Söhne
des Markgrafen Ludwig Wilhelm. Vielleicht war ursprünglich vorgesehen, ein
bereits von Ludwig Wilhelm in England gekauftes Lackkabinett, das erst später
seinen Platz im Südflügel fand, an dieser Stelle einzubauen.

Auch die Wandverkleidung eines Miniaturkabinetts auf der Seite der Markgräfin
blieb zum Teil erhalten. Die fehlenden Schnitzereien werden rekonstruiert
.

Die Räume im Obergeschoß des Mittelbaues sind ohne jede Dekoration. Bemerkenswert
ist der 1 l/2geschossige Hirschsaal über dem oberen Vestibül,
der ursprünglich allein auf der Hofseite das Dach des Schlosses überragte.

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