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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0077
bach). Damals entstand der Brunnen im inneren Schloßhof. Durch Baudaten
belegt sind für diese Zeit sämtliche Wendeltreppen. Wahrscheinlich sind nicht
nur die Treppen, sondern auch ihre Türme damals erst entstanden wie auch
das Obergeschoß des Wohnhauses (K + L). In östlicher Verlängerung des
südlichen Wohnblocks (L) entstand ein Bau für das Archiv und eine Burgkapelle
(durch ein Schaden-Feuer Ende des 17. Jahrhunderts wieder verschwunden
). Ein Burgkaplan wird schon 1278 erwähnt. Im Süden und Osten wurde
eine zweite, die mittlere Zwingermauer, angelegt.

3. Eine dritte Bauperiode setzte anfangs des 17. Jahrhunderts ein nach der
Vermählung Philipp III. von Eberstein mit Barbara Philippa von Fleckenstein
(1602). Sie errichteten vor einem breiten westlichen Zwingerhof das neue Torhaus
(1) an der Südwestecke des erweiterten Schloßgeländes, heute einer der
architektonisch eindrucksvollsten Baukörper der ganzen Anlage. Auch die
dritte, die untere Zwingermauer im Süden und Osten kann erst in dieser Zeit
entstanden sein, ebenso die Vorwerke im Osten und Westen.

4. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, nach dem Aussterben der
Ebersteiner im Mannesstamm, begann eine ausgesprochene Verfallsperiode.
Die eine Hälfte des ebersteinischen Besitzes fiel an das Haus Baden, die andere
(anteilig auch Schloß Eberstein) durch die Heirat der ebersteinischen Erbtochter
Albertina an Friedrich August von Württemberg-Neustadt. Später
(1753 und 1801) gelangten auch diese Teile an Baden.

Zunächst wohnten nur noch Verwalter der badischen und württembergischen
Herren auf dem Schloß. Jedem der Herren war das Bauwerk mehr eine Last,
keiner kümmerte sich mehr recht darum. In den folgenden kriegerischen
Zeiten am Ende des 17. Jahrhunderts hatte es vorübergehend Besatzung des
Schwäbischen Kreises und diente zeitweise als Aufbewahrungsort des baden-
badischen Archivs, als Zufluchtsstätte des Prinzen Leopold Wilhelm und auch
als Unterschlupf für die Klosterfrauen vom Heiligen Grab, als die Franzosen
Baden-Baden bedrohten. 1691 wurden Teile des Schlosses durch Brand zerstört
. Da der Schloßverwalter nach Gernsbach zog, verfielen die Wohnbauten
des Schlosses mehr und mehr. Im Rittersaal hatte ein Schmied, der das Untergeschoß
als Kohlenlager nutzte, seine Werkstätte.

5. Als 1798 Karl Friedrich von Baden seinem zweiten Sohn Friedrich Neu-
Eberstein übergab, bedeutete das für das Schloß einen Neubeginn. Nach 1802
setzten die Restaurierungs- und Umbauarbeiten des Architekten Friedrich
Weinbrenner ein. Freilich sollte das Schloß nun zeitgemäßen Wohnansprüchen
genügen. So verlor es weitgehend seinen bisher eindeutigen Burgcharakter
. Die Burggräben wurden zugeschüttet, der Mantel seiner Wehrgänge beraubt
. Der Kavalierbau (19) und ein glockenstubenartiger Aufsatz auf den
Bergfried wurden in neugotischer Manier gestaltet. Das Hauptportal (8) von
1608, die Fenstergewände und die ganze Außenfront wurden überarbeitet, eine
wiederverwendete Pforte von 1560 wenig südlich des Hauptportals einge-

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