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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0083
Die Burg Alt-Eberstein (8)

Gerhard Hoffmann

Stadt Baden-Baden, ehemalige Gemeinde Ebersteinburg

Der älteste Beleg stammt aus dem Jahre 1197 „Castrum Eberstein". Die Verbindung
mit „Alt" tritt erstmals 1283 mit „althin Ebersteinz" auf. 1319 heißt
es „bürg zu Eberstein", 1453 auch „Sloß Alt-Eberstein". Volkstümlich heißt
die Ruine einfach „die Ebersteinburg" (im Gegensatz zu Schloß Eberstein =
Neu-Eberstein).

Die Ruine ist mit dem Dorf Ebersteinburg in Baden-Baden eingemeindet.
426,3 m ü.d.M.

Die Burg — nur Bergfried und Schildmauer sind gut erhalten — liegt auf einem
Felsenkegel aus verkieselten Porphyrfanglomeraten des Ober-Rotliegenden.
Der Fels bildet den nördlichsten Punkt der Murg-Oos-Wasserscheide. Durch
eine ca. 20 m tiefe natürliche Mulde, noch weiter abgesenkt durch einen künstlichen
Halsgraben, ist dieser Kegel vom Hauptrücken (heute Schloßberg genannt
) abgetrennt. Nach den übrigen Himmelsrichtungen weist er bis 30 m jäh
ansteigende Felswände und mehr als 40° Hangneigung auf: ein großer taktischer
Vorteil für diese Anlage. Der Geländeform wegen mußten die stärksten
Befestigungswerke an die vom Feind gefährdetste Bergseite gelegt werden, wo
eine mächtige Schildmauer von 30 m Länge und 14 m Höhe errichtet wurde.
Sie besteht aus grobkörnigen Porphyrkonglomeratblöcken beachtlicher
Größe (bis zu 2 m lang, 1 m breit und 0,8 m hoch). Einzelne Blöcke ragen bos-
senartig bis zu 70 cm über die Mauerflucht vor. So wirkt diese Megalithmauer
wie eine natürliche Fortsetzung des Felsens, auf dem sie emporwächst. Ihr
sitzt ein jüngeres Mauerstück auf, das aus kleineren Bruchsteinen des Mittleren
Buntsandsteines errichtet wurde. An die Innenseite der Schildmauer scheinen
sich ehedem Wirtschaftsgebäude angelehnt zu haben.

Der quadratische Bergfried reckt sich 18 m in die Höhe. Er ist mit seiner südlichen
Mauer auf die Megalithmauer an deren östlichem Ende aufgesetzt. Sorgfältig
sind mit festem Fugenschnitt die roten grobkörnigen Sandsteinquader
aufgemauert. Die Ecken bestehen aus Buckelquadern mit breitem Randschlag
. Bautechnische Einzelheiten verraten, daß der Bergfried ursprünglich
höher gewesen sein muß und wohl mit Zinnen versehen war. Sein früherer Zugang
mit Rundbogenportal lag in großer Höhe über dem steilen Nordostabfall
. Den gewölbten Raum erhellen hohe Schlitzfenster. Die wuchtige
Schildmauer und der starke Bergfried bildeten eine unüberwindbare Wehr
gegen Süden. Sie wurde noch durch eine Vorburg verstärkt, die einen breiten
südöstlich gelegenen Vorraum umschloß.

Gegen Norden begrenzten Wohnbauten den ca. 20 x 20 m großen und nahezu
quadratischen inneren Burghof. Dem Naturfelsen aufgesetzt, erschien der

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