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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0134
keinem der beiden Fälle eine sichere materielle Basis vorliegt. Die Konstruktionsweise
des Turms zeigt vielmehr alle Merkmale eines mittelalterlichen
Bergfrieds3. Die Wallgräben der Yburg als solche lassen noch keine Zeitangabe
zu. Die Datierungsfragen der Yburg insgesamt müssen bis heute als ungelöst
gelten. Die verschiedenen Burgenkundler und Kunsthistoriker unterscheiden
sich z.T. erheblich in ihren zeitlichen Zuordnungen4. Zumindest eine grobe
Einteilung in Bauphasen ist jedoch möglich:

I. Ende 12./Anfang 13. Jahrhundert: West-Bergfried und Ringmauer.

Der mittelalterliche Bergfried wird damit zeitlich nicht zu weit von der ersten
urkundlichen Nennung des Burgnamens eingeordnet. Wahrscheinlich hat die
Ringmauer von Anfang an die ganze Sattelfläche umschlossen. So sicherte
sich der Erbauer die erhöhte Lage. Allerdings mußte er dafür eine extrem
lange Verteidigungslinie in Kauf nehmen.

II. 13./14. Jahrhundert: Ausbauphase der Burg (Wohnbau in der Ostburg;
Spolien).

Möglicherweise ist der Wohnbau erst später in die nördliche Ringmauer eingefügt
. Auch die Spolien romanischen und gotischen Stils lassen zu, eine spätere
Ausbauphase anzunehmen.

III. Neubefestigung 1617/1620: Torzwinger mit weiterem Tor — Ost-Bergfried
(nach Besler/Naeher / Schwab). O. Linde rechnet diese Bauten der
Phase II zu.

Evtl. wurde erst bei der Neubefestigung durch Baden-Durlach der Torzwinger
vorgelegt, um den Spielraum eines evtl. Gegners auf der sogenannten Feldseite
einzuengen und um die Gesamtburg durch eine 2. Mauerlinie im Eingangsbereich
besser zu sichern. Da die Errichtung eines Turms in der Art des Ost-
Bergfrieds im 17. Jahrhundert anachronistisch anmutet, ist Lindes Datierung
fundierter.

IV. Restaurierung 1888—1913: Abschnitte der südlichen Ringmauer (hinter
dem 2. Tor) — Wohnbau (Ostburg) — Knick in der nördlichen Ringmauer —
Schießscharten, Fensternischen.

Ein Teil der Ringmauer wurde wieder hochgezogen. Die behutsam vorgehenden
Restauratoren sicherten das Mauerwerk gegen Feuchtigkeit durch Mauerkronen
. 1977 (Stauferjahr) wurde die letzte große Bresche in der Nordmauer
geschlossen.

Geschichte der Burgherrschaft

Im 13. und 14. Jahrhundert ist die Yburg als Baustein für den Gebietsausbau
der Markgrafschaft Baden anzusehen und gleichzeitig als typisch anzuführen
für den badischen Interessen dienenden Einsatz von Ministerialen sowie für

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