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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0147
Das Wasserschloß Bach in Kappelwindeck (15)

Hugo Schneider

Stadt Bühl (Landkreis Rastatt), ehemalige Gemeinde Kappelwindeck
Name: Bacher Schloß

Von dem 1791 abgerissenen Wasserschloß Bach blieb nichts erhalten. Es stand
in Kappelwindeck auf dem Platz der heutigen Bachschloßschule (1971/72 erbaut
). Seine Lage am Rande der Vorbergzone, durch einen tiefen Graben vom
Ortskern mit der Kirche getrennt, läßt wie bei andern Wasserschlössern des
mittelbadischen Raumes annehmen, daß es auf einen Fronhof der fränkischen
Zeit zurückgeht, auf dem später eine Wasserburg errichtet wurde. Wann und
von wem diese erbaut wurde, ist unbekannt, doch wird man die Entstehungszeit
wohl in das 12. Jahrhundert verlegen dürfen. Der Bau wird dem des damals
üblichen Schemas entsprochen haben. Jedoch kann man sich ein Bild des
„freiadligen Rittergutes" zu Beginn des 18. Jahrhunderts auf Grund einer
Spezifikation vom 27. 6. 17001 machen, die angefertigt wurde, als die Güter
des damaligen Besitzers, des Freiherrn Ludwig von Schertel, wegen Verschuldung
versteigert werden mußten.

Es bestand aus einem äußeren und inneren Schloßhof. Dieser war umgeben
von einem breiten Graben, über den eine Zugbrücke führte, sowie einer Ringmauer
. Im Innern stand das ansehnliche zweistöckige Schloß, das im 1. Stock
eine „Kuchel" mit Speiskammer sowie fünf Stuben und Kammern enthielt
und im 2. Stock sieben Zimmer. Außerdem fanden sich noch eine Kapelle, ein
tiefer Brunnen, Keller und Pferdeställe. Der äußere Schloßhof enthielt die
landwirtschaftlichen Gebäude: ein „Meierhäuslein", darunter ein tiefer
Keller, die Stallungen für Kühe und Pferde mit einem Anbau, in dem der
Knecht wohnte, eine Trotte u.a. Zu den Liegenschaften gehörten zwei Rebhäuser
, wovon das „gleich vor dem Schloß" einige Jahre zuvor abgebrannt
war.

Diese Zusammenstellung wird ergänzt durch eine weitere ähnliche vom 25. 8.
17242, in der zudem vermerkt wird, daß das Schlößlein nur als Nachtlager für
die Herrschaft auf der Hühnerjagd zu verwenden sei.

Die Geschichte dieses Schlosses ist unbekannt. Vermutlich wurde es wie viele
andere Gebäude im Orleanischen Krieg zerstört, denn der Bericht von 1724
verzeichnet, daß es kurz zuvor neu erbaut worden war. 1727 ging es in den Besitz
des Markgrafen Ludwig Georg über. Die Wohnräume wurden vermietet.
Außerdem wurde in dem Gebäude die Bühler Domanialverwaltung untergebracht
, der auch die Keller unterstanden.

Danach scheint sich niemand mehr um das Schloß gekümmert zu haben, denn
nach Berichten von 1779 war es in schlechtem baulichen Zustand. In dem

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