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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0148
kleinen Häuschen hatte man den markgräflichen Förster untergebracht, der
bisher im Schloß Waldsteg in Neusatz wohnte.

Die Verwaltung versuchte in der Folgezeit, das Schloßgut loszuwerden. Aber
obwohl sie ihre Verkaufsabsichten in der ganzen Markgrafschaft sogar im
„Ausland" bekanntgab, meldete sich kein Käufer, denn die Erträgnisse
reichten nicht zum Unterhalt sowie zur Zahlung des Zinses aus3. Bauinspektor
Rohrer von Rastatt ließ 1779 einige Reparaturen durchführen, besonders die
Fundamente ausbessern, aber der Bezirksbaumeister Vierordt riet in seinem
Bericht vom 1. 7. 17884, nachdem er das Ganze besichtigt hatte, den Bau abzureißen
, zumal im Norden der Bühler Hauptstraße ein neues Verwaltungsgebäude
gebaut worden war, somit für das Wasserschloß keine Verwendung
mehr bestand. 1791 erfolgte der Abriß aller Gebäude bis auf den Bauernhof,
den seine späteren Besitzer beseitigten. An die Herren von Bach erinnert
in Kappelwindeck nur noch eine Grabplatte in der kleinen Kapelle neben der
Pfarrkirche.

Die Wasserburg Bach war das Stammschloß der Herren von Bach. Aus niederem
Dienstadel aufgestiegen, gehörten sie zu den ältesten Adelsgeschlechter
der Ortenau. Urkundlich werden sie erstmals mit Berthold von Bach 1311 genannt
. Sie waren Edelknechte und standen im Dienst der Herren von Eberstein
und der Markgrafen von Baden, von denen sie ebenso Lehen trugen (z.B.
Leiberstung) wie von den Bischöfen von Straßburg (z.B. Niederschopfheim),
den Bischöfen von Speyer u.a. Der Familie gehörte das untere Schloß zu Neuweier
. Georg von Bach hatte 1396 Anteil an der Diersburg. Er war von
1395—1404 magister curie des Markgrafen Bernhard von Baden. Seine Grabplatte
steht an der nördlichen äußeren Seitenwand der Steinbacher Kirche.
Der letzte männliche Vertreter der Bach war Jörg von Bach (f 1538). Er hatte
durch die Vereinigung der Dörfer Niederschopfheim, Hofweier und Schutterwald
1530 die Herrschaft Binzburg gegründet. Sein von Christoph von Urach
geschaffenes Grabmal an der Offenburger Hl. Kreuzkirche zeigt die lebensgroße
Gestalt des Ritters im Stil der Frührenaissance.

Die Wasserburg Bach scheint schon bald in den Besitz von anderen Familien
gekommen zu sein. Im 14. Jahrhundert waren es die Spret(e) von Bach, im 15.
und beginnenden 16. die Schuch von Enzberg. Damals gab es auch eine Familie
der Meier von Bach, die in Sasbach bei Achern saß. Durch Erbschaft kam
das Schloßgut 1533 an den markgräflichen Kanzler Dr. Hieronymus von Veus
(Vehus), durch Testament an die Herren von Schauenburg. 1651 kaufte es der
badische Kanzler Dr. Johann Adolf Krebs, der sich danach Krebs von Bach
nannte. Der letzte Besitzer war der Baron Ludwig Schertel, der es wegen Zahlungsunfähigkeit
an den Markgrafen Ludwig Georg abtreten mußte. Seitdem
war das Schloß Amtskellerei bis zu seinem Abriß 1791.

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