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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0159
allerdings stehengeblieben sein, worauf die starke Sinterung am Portal des
Südpalas und dem rechten Gewände der darüber liegenden Fenstergruppe, die
am Sandstein bei Brand geschieht, hinweist. Dann müßte der Rest im 14. Jhdt.
romanisch erneuert sein, denn er zeigt kaum Brandschäden. Allerdings verbrannte
das Archiv, dessen Urkunden z.T. einziger Besitznachweis im Mittelalter
waren. Im Rahmen dieser Bauten könnte auch der Treppenturm vor das
Portal gelegt und eventuell der Nordpalas erweitert worden sein.

Als weitsichtigen Realpolitiker auf der Höhe der Zeit zeigt ihn auch, daß er
dank hervorragender Beziehungen zum deutschen König Ruprecht von der
Pfalz sein Bühlsches Allod dem König auftrug, es als Reichslehen zurückempfing
und mit Gericht, Geleit und Zoll darin vom Reich belehnt wurde. Am
11. 11. 1403 erhielt er noch den Bühler Wochenmarkt vom König dazu. So
hatte er sein Land nach bestem Wissen und Gewissen seiner Familie vor allem
vor einem Zugriff der badischen Markgrafen gerettet.

Doch schon seine Kinder, Reinbold, Barbara und Burkart (t 1429), der sich
auch „von Windeck zu Windeck" nannte, konnten diesen Plan nicht mehr
weiterführen. Über Burkarts Witwe Katharina von Hohenburg fielen im
November 1429 wichtigste Teile des Lehens, z.B. Burkarts Anteil an der Burg,
an Jakob von Baden zurück. Es begann ein neuer Niedergang.

Als die letzte Altwindeckerin, Anna, 1466 Berthold IV. von Neuwindeck heiratete
, erlosch mit dieser letzten Wiedervereinigung Windeckischen Gutes Alt-
Windeck in der Geschichte.

Die Ruine kam in den Besitz der Herren von Fleckenstein, und nachdem dieses
Geschlecht 1720 im Mannesstamm erloschen war, zog sie das Haus Baden-
Baden als erledigtes Lehen ein. Seitdem unterstand sie dem Domänenfiskus.

1811 machte der Oberamtmann von Beust in Bühl den Versuch, durch Bildung
der Burggesellschaft die Erinnerung an die Windecker zu neuem Leben
zu erwecken. Aber das Unternehmen schlief bald wieder ein.

Sagen:

Verschiedene Sagen beziehen sich auf die Burg Alt-Windeck. So soll nachts
ein Testamentsschreiber umgehen, der im Tode keine Ruhe findet, da er die
Töchter des letzten Windeckers im Testament benachteiligt hat.

Ein durstiger Jäger erhält von einem Burgfräulein auf Windeck einen Trank,
entbrennt darauf in Liebe zu ihr und stirbt, da sein Verlangen nicht gestillt
wird.

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