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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0236
Wir finden insgesamt eine Kernburg mit Bauspuren vom 13. bis ins 20.
Jahrh., eine Erweiterung um eine zwingerartige Anlage mit zentralem 3/4-
Rondell (14. oder 15. Jahrh.) und einen Vorhof des 18./19. Jahrh., zu dem
auch noch der „Trottenbau" H8 zu rechnen ist.

Geschichte der Burgherrschaft

Die Herrschaft Staufenberg umfaßte zu ihren besten Zeiten die Burg, das
Dorf Durbach sowie das Durbachertal mit seinen Zinken Wiedergrün und die
Bottenau, dazu zahlreiche Rechte und Gefälle im Gebiet der Moos und der
umliegenden Täler. Sie gehörte damit zu den bedeutendsten in der Ortenau.
Im Hirsauer und Reichenbacher Schenkungsverzeichnis finden sich die frühesten
Nennungen eines (oder mehrerer?) staufenbergischen Geschlechtes9.
Burkhardus comes de Stouffenberg und derselbe (?) als Burkhardus domnus
de St. (1070—1092, Cod. Hirsaug. 25 und 37) gehört zu einer möglicherweise
edelfreien Familie im Besitz des namensgebenden Schlosses, die möglicherweise
mit den fränkischen Grafen von Calw und Tübingen10 verwandt war. Dabei
ist der Grafentitel unerklärt. Zahlreiche Schenkungen an Hirsau, später auch
an St. Georgen, lassen Schwarzmaier vermuten, daß es sich um die „ohne
Zweifel begütertste Familie aus dem Hirsauer Schenkerkreis" und die „an der
Wende zum 12. Jahrh. führende und besitzreichste Familie der Ortenau", andererseits
, aber auch um die letzten Glieder „einer aussterbenden Familie"
handelt. Neben dem „comes" Burkhardus erscheint 1080 Bertholdus als dessen
Bruder; „Burchard comes de Castro Stoupha" (von dieser Burg gibt es keine
sichtbaren Spuren auf Staufenberg") stirbt 1092. Berthold wird als „ingenuus
homo" (etwa „Edelfreier") 1088 genannt, seine Brüder sind Anselm und
Adalbert. 1132 tritt dann „quidam militaris homo libertate nobilis nomine de
Stouphenberg" unter Dreingabe einer großen Schenkung an 8 Orten ins Kloster
St. Georgen ein. Damit scheint die Familie der Edelfreien, von A. Krieger
als „ältere Linie" geführt, zu verschwinden.

Sie dürfte kaum schon zu den Zähringern in einem Lehensverhältnis gestanden
haben, die Burg vielmehr als Allod besessen haben. Mit großer Sicherheit
sind „de domo ducis (de Zaringen) Adalbertus et frater eius Cuonradus de
Stoufinberc" 1148 aber Ministerialen des Zähringer Herzogs Konrad, dazu
1148 „de domo ducis Burchart de Stoufinberc" (ebda.).

Ob diese „Jüngere Linie" der Staufenberger mit der anderen in Familienverbindung
stand, bleibt zweifelhaft12. Falls ja, wofür allenfalls der Name Burkhard
spricht, müßte die alte edelfreie Familie unter der tatkräftigen Territorialpolitik
Bertholds III. und Konrads in die Ministerialität „abgestiegen" sein.

Wenn es richtig ist, daß König Friedrich II. nach dem Aussterben der Zähringer
1218 Staufenberg wieder an sich zog, so dürfte die Burg — wie Zähringen
— für die Herzöge wie für ihre Vorgänger ein Reichslehen gewesen sein und

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