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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0258
mich auf die Gartenmauer und überlasse mich dem Anblick der Dinge, die
mich umgeben. Gleich vor mir liegen die Trümmer eines Schlosses der alten
Herren von Lichtenau, und die von den Kugeln gemachten Löcher erinnern
mich an die Schweden und den Dreißigjährigen Krieg".

Nach dem Übergang an Baden 1803 suchten Regierung wie Beamtenschaft in
bedauerlicher Engherzigkeit die halbtausendjährige Tradition hanau-lichten-
bergischer Geschichte radikal zu verwischen. Nach Beseitigung der Stadttore
ging es mit Eifer an die Niederlegung der Schloßruinen und ihrer noch festgegründeten
Zinnentürme. Der Reingewinn aus verkauften Backsteinen 1805/12
war 656 Gulden 43 Kreuzer. Bis in die 1830er Jahre hat man dieses traurige
Geschäft besorgt. Das Gelände des Schlosses samt der davorliegenden Schanz
wurde verkauft.

Literatur:

L. Lauppe, Das Schloß Lichtenau, in: Ortenau 21/1934, S. 163—169; Ders., Burg und Stadt
Lichtenau nach ihrer baulichen Entwicklung, in: Ortenau 9/1922, S. 19—31; Ders., Zerstörung
der mittelalterlichen Bauwerke der Stadt Lichtenau, in: Ortenau 26/1939, S. 87—96; F. Stengel.
Lichtenau und das Hanauerland, in: Ortenau 31/1951, S. 123—140; J. Beinert, Geschichte des
badischen Hanauerlandes unter Berücksichtigung Kehls. Kehl/Rhein 1909; L. Lauppe, Burg,
Stadt und Gericht Lichtenau. Eine heimatgeschichtliche Rückschau, hrsg. von L. Lauppe und
W. Lauppe. Weinheim 1984.

Das Schloß zu Rheinbischofsheim (44)

Claus Honold

Stadt Rheinau (Ortenaukreis), ehemalige Gemeinde Rheinbischofsheim

Auf Grund des Erbfolgevertrages seines Vaters Philipp Wolfgang erhielt Graf
Johann Reinhard II. von Hanau-Lichtenberg (1628—1666) das Amt Lichtenau
zur Nutznießung zugewiesen. Da die Schlösser in Lichtenau und Willstätt in
den vergangenen Kriegen stark gelitten hatten, wählte er 1652 „Bischofsheim
zum hohen Steg" zur Residenz, das in der Mitte seines Territoriums lag. Als
Wohnsitz diente ihm ein stattliches Fachwerkhaus hinter der Bürgerlaube. In
Erinnerung an die in Bischofsheim verbrachten Jugendjahre und um die Not
der Bevölkerung zu lindern, beschloß sein Sohn Johann Reinhard III., hier ein
Schloß zu erbauen. 1700 wurde mit dem Bau des linken Seitenflügels begonnen
, der 1704 vollendet wurde. Infolge des Spanischen Erbfolgekrieges,
der auch das Hanauerland heimsuchte, konnte mit dem Mittelbau und dem
rechten Seitenflügel nicht mehr begonnen werden. So blieb das Schloß unvollendet
.

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