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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0288
Rhein zerstört worden. Am 1. August 1675 begann dort die Schlacht zwischen
den Österreichern und den Franzosen. Bei einer amtlichen Grenzbesichtigung
im Jahre 1725 im Gewann „Schmiedauelskopf" (Kuhgrien, Kuhgrün), einer
Rheininsel, wird berichtet: ,,. . . daß das Dörflein Waseneck, vom Rhein
weggespielt worden und nichts mehr davon stehen gelassen1. . ."

In seinem Lexikon schreibt J.B. Kolb 1816 über ein Schloß Waseneck, das zwischen
Altenheim und Dundenheim gelegen sein soll. „Waseneck, ein ehemals
adeliges Schloß zwischen Dundenheim und Altenheim, auf einer Anhöhe im
Bezirksamte Offenburg gelegen, von dessen Eigenthümer und andern Schicksalen
nichts bekannt ist. Der Platz ist Ackerfeld und auf der Anhöhe, wo
wahrscheinlich ehemals das Schloß stand, sah man noch zu Ende des vorigen
Jahrhunderts einen großen Lindenbaum, den die Franzosen im Jahr 1796 verbrannten
. In den ältesten geographischen Charten findet man den Ort mit einem
Schloß angezeigt2."

Die Heimatforscher Eduard Schuster3 und Joseph Schäfer4, die sich mit dem
Schloß Waseneck beschäftigten, konnten keine schriftlichen Quellen ausfindig
machen, durch die seine Existenz bezeugt würde, und auch die Karten des
16. und 17. Jahrhunderts5 zeigen zwar ungenau die Lage des Dörfchens
Waseneck, machen jedoch keine Angaben über ein Schloß des gleichen
Namens. So muß die Forschung feststellen, daß es außer dem Bericht von
Kolb keinen Hinweis auf die Existenz eines Schlosses Waseneck gibt.

Ebensowenig kann die von Frau Kappus-Mulsow6 für möglich gehaltene Identität
der Anlage im Schlag 1/3 (früher Schlag 7) des Altenheimer Waldes mit
Schloß Waseneck bestätigt werden. Nach E. Schmidt7 handelt es sich im Altenheimer
Wald um eine frühe Form des mittelalterlichen Wehrbaus.

Anmerkungen:

1 M. Klemm, Heimatchronik der Dreiergemeinde Marlen-Goldscheuer-Kittersburg nach den
Aufzeichnungen von Josef Schäfer. Bühl/Baden 1964, S. 72.

2 J.B. Kolb, Historisch-statistisch-geographisches Lexicon von dem Großherzogtum Baden.
3. Bd. 1816, S. 356.

3 E. Schuster, Die Burgen und Schlösser Badens. Abschnitt Ortenau. 1908, S. 247.

4 Brief von E. Schäfer an Frau Hanna Kappus-Mulsow vom 25. t. 1933 (im Besitz des Verfassers
).

5 Es handelt sich um die Karte von Daniel Speckel um 1550 (abgedruckt in: Th. Adam und
H. Kappus-Mulsow, Ein Jahrtausend Altenheimer Geschichte. Kehl 1963, S. 36), um die
Skizze der Goldscheurer Gemarkung um 1620 (abgedruckt bei M. Klemm, a.a.O., S. 77), um
die Karte des Bistums Straßburg von 1659 (im Besitz des Verfassers) und die Karte von
1674/75 (Bataille d'Altenheim dans l'Ortenau . . . Archiv des Historischen Vereins Mitgliedergruppe
Neuried).

6 H. Kappus-Mulsow, Waseneck, in: Ortenau 21/1934, S. 481.

7 E. Schmidt, Mittelalterarchäologische Kulturdenkmale in Südbaden in: Badische Heimat
55/1975, S. 148.

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