Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0307
Hälfte von Reichenbach), während die Lehen Oberschopfheim, Friesenheim
und Heiligenzell an die Geroldsecker zurückfielen. 1392 gelangten die Edel-
freien von Ettendorf, Herren zu Hohenfels, in den 3/4 Besitz von Burg und
Herrschaft Tiersperc, während 1/4 noch den Schwarzenbergern verblieb. 1393
und 1396 gingen Teile der Herrschaft in den Besitz des Markgrafen Bernhard
von Baden und 1397 die Hälfte in den Besitz von Burkard und Wilhelm Hummel
von Staufenberg über. 1438 und 1448 verkauften die beiden Hummel den
halben Besitz der Burg und Herrschaft Diersburg an den Markgrafen Jakob
von Baden, behielten aber die Dörfer Hofweier und Schutterwald. So wurden
die Markgrafen von Baden die alleinigen Besitzer der Burg und Herrschaft
Diersburg.

Am 10. 5. 1455 kaufte Andreas Röder, markgräfl. Amtmann der Herrschaft
Lahr, die Hälfte der Burg und Herrschaft Diersburg und 1463 mit seinem Vetter
Egenolf zusammen die andere Hälfte. Andreas trug sie als erster Senior
dem Markgrafen Karl von Baden als Lehen an. Von diesem Jahre an war Burg
und Herrschaft Diersburg in ununterbrochenem Besitz der Familie Roeder
von Diersburg bis 1856 als badisches Lehen, später als Stammgut „Schloß
Diersburg" und seit 1919 als Familiengut.

Verschiedene Mitglieder der freiherrlichen Familie der Röder waren Stettmei-
ster (Bürgermeister) von Straßburg und Ratsherren von Offenburg. Andere
standen bei deutschen Fürsten in Hof- und Kriegsdiensten.

Sage:

Die Sage erzählt, daß ein Köhler Kaiser Heinrich IV. das Leben gerettet habe.
Als Dank habe ihm der Kaiser das Tal geschenkt, und so sei der Köhler zum
Stammvater der Tiersperger geworden. — Außerdem wird von 3 Jungfrauen
berichtet, die sich, um nicht den rasenden schwedischen Soldaten in die Hände
zu fallen, vom Söller der Burg stürzten. — Drei weißgekleidete Jungfrauen
ziehen in der Weihnachtsnacht klagend um die Burg. Sie sollen auch erscheinen
, wenn ein Mitglied der Familie der Burgherren stirbt. — Drei weißgekleidete
Jungfrauen ziehen mit einem Harfenspiel und kaum hörbarem Gesang
um die obere Burg, wenn ein Mitglied der Familie des Burgherrn gestorben ist.

Literatur:

A. Röder von Diersburg, Ruine Diersburg, in: Ortenau: 21/1934, S. 326—331; Bühler Christoph,
Die Herrschaft Geroldseck. Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde
in Baden-Württemberg, Bd. 96. Stuttgart 1981; O. Kähni, Zur Geschichte Diersburgs, in:
Ortenau 39/1959, S. 61—68.

307


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0307