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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0361
und die Burg ausgesehen haben, ist, da keine Zeichnung und Pläne erhalten
blieben, unbekannt. Das Herrenhaus in seiner jetzigen Form entstand, nachdem
Freiherr Johann von Türckheim (1749—1824) die ganze Herrschaft Altdorf
erworben hatte. Kurz nach dem Kauf des Hauses 1783 begann er mit dessen
Um- und Ausbau. Erst über diese Baumaßnahmen liegen ausführliche Unterlagen
vor. So ist das Anwesen erstmalig in einem Bauanschlag des badischen
Werkmeisters Roth aus dem Jahre 1790 genauer beschrieben. Im großen
und ganzen blieb das Aussehen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erhalten.
Seit 1952 stehen sämtliche Gebäude einschließlich der Umfassungsmauer unter
Denkmalschutz.

Die Geschichte des Schlosses ist eng mit der des Dorfes verbunden. Anfang
des 7. Jahrhunderts weilte der hl. Landelin bei einem christlichen Alemannen
in Altdorf. Von hier aus zog er Unditz aufwärts nach Münchweier, wo er von
einem herrschaftlichen Jäger erschlagen worden sein soll.

Über das Rittergeschlecht, das die Burg besaß, ist nur wenig bekannt. Ab 1487
erscheinen die Herren von Endingen in einer Reihe von Lehensbriefen der
Grafen von Geroldseck als Herren von Altdorf und dem benachbarten Wallburg
. Dieses Geschlecht wurde 1542 in die unmittelbare Reichsritterschaft
aufgenommen und starb 1652 mit Friedrich Reinhard von Endingen aus.
Während dieser Zeit waren 1555 die Klett von Utenheim und nach ihnen die
Spet von Schiltzburg Lehensträger über Teile von Altdorf. Die Herrschaft
Altdorf bestand damals aus der „freiadligen, kaiserlichen Burg", dem adligen
Geroldseckschen „Freigut" und dem „Mannlehen" Altdorf. Lehensherren
nördlich des Baches waren die Grafen von Geroldseck, später die Grafen von
Mörs, dann die Fürsten von Nassau und die Markgrafen von Baden je zur
Hälfte, südlich des Baches das Hochstift Straßburg. 1653 verkauften die Erben
der Endinger ihre Anteile an den Straßburger Kanzler Walther von Die-
denhofen. Danach wechselten die besitzenden Familien mehrmals innerhalb
der Diedenhofenschen Verwandtschaft. So erschienen die Geschlechter derer
von Gail, von Reich und von Auffenberg, bis in den Jahren 1783, 1786 und
1787 Freiherr Johann von Türckheim nacheinander alle Altdorfer Teile käuflich
erwarb. Er ließ sich von den drei Lehensherren belehnen und vereinigte
damit zum ersten Male die gesamte Herrschaft Altdorf in einer Hand. Die
Freiherrn von Türckheim wurden bald darauf in die unmittelbare Reichsritterschaft
, Kanton Ortenau aufgenommen.

Der Überlieferung nach stammt die Familie von Türckheim von Burghauptleuten
der elsässischen Stadt Türckheim bei Colmar ab. Durch Generationen
gehörten die Herren von Türckheim dem Regierenden Rat der Stadt Straßburg
an, so auch Johann von Türckheim, der als Bürgermeister von Straßburg
Mitglied der Französischen Nationalversammlung 1789 war. Er exponierte
sich dort so zu Gunsten der deutschen Interessen seiner Vaterstadt, daß er

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