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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0478
zu einer Brunnen- oder Wasserholanlage gehört haben, die unten am Flußufer
bestanden hat und von den Kinzigflößern noch gekannt worden sein soll1.

Eine zeitliche Einordnung der Erbauung der Schenkenburg erlauben Architekturmerkmale
an den Palasmauern, die wenigstens in etwa datierbar sind.
Dazu gehören die kissenförmig überarbeiteten Buckelquader, aus denen deren
äußeres Eck gebildet ist, und die als „spätstaufisch" gelten2. Sodann ist die
dreiteilige Fenstergruppe im zweiten Stockwerk zu nennen, die das bemerkenswerteste
Architekturdetail der Burg darstellt. Die Fenster erweitern sich
nach außen trichterförmig und besitzen rundbogige Stürze. Eine ähnliche Fenstergruppe
wurde auf der Burg Lützelhard gefunden und gehört der jüngeren
der dortigen Anlagen an (erste Jahrzehnte des 13. Jahrhunderts)3. Allgemein
scheint diese Fensterform zur Zeit des Stauferkaisers Friedrich II. aufgekommen
zu sein, in die auch die beschriebenen Buckelquader gehören, so daß die
Schenkenburg ebenfalls in der Zeit von 1220—1250 erbaut worden sein dürfte.

Die Schenkenburg: Die Westwand
des Palas mit ihren Eckbuckelquadern
und der dreiteiligen rundbogi-
gen Fenstergruppe aus der ersten
Hälfte des 13. Jahrhunderts.

Aufn.: H. Harter (1984)

In ihrem landläufigen Namen „Schenkenburg" hat sich eine Erinnerung an
diese ferne Zeit erhalten, in der diese wehrhafte Anlage tatsächlich mit Personen
verbunden war, die den Schenken-Titel geführt haben. Die Belege für sie
reichen bis in das Jahr 1244 zurück, in dem ein ,,H. pincerna ( = Schenk) de
Celle" in einer Zeugenreihe für die Grafen von Freiburg erscheint4. Falls die
Abkürzung seines Namens hier die gebräuchliche war, kann er als „Heinrich,
Schenk von Zell" identifiziert werden. Mit gleichem Titel und eindeutiger

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