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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0500
Mit dem Schanzenbau wurde 1622, also in den ersten Jahren des Dreißigjährigen
Krieges, durch den Schwäbischen Kreis begonnen. Über den Schanzenbau
selbst wissen wir Bescheid, weil dazu Geld nötig war. Dessen Beschaffung hat
sich dann „buchmäßig" niedergeschlagen. Wir erfahren, wie die Hausacher
das Geld bei einem Bankhaus Burkhard in Basel liehen. Als es ans Abzahlen
ging, verlangte man Hilfe vom Umland, vor allem von dem vor der Schanze
gelegenen Haslach mit der Begründung, dessen Bewohner könnten bei Gefahr
hinter die Schanze fliehen. Die Haslacher aber lehnten ab. Ferner bat man
Blumberg um Geld; die Werke gewährten ja bis in die Baar hinauf Schutz.

Der Hauptpunkt der Hausacher Verteidigung war das Schloß auf der Anhöhe.
Dort lag zudem eine Redoute. Der Wall zog den Schloßberg hinab zur Kinzig.
Links des Flusses befand sich eine kleinere, rechts eine größere — heute im
Erdwerk noch gut erhaltene — Sternschanze (Fünfeckschanze). Die Linie ging
von dieser „Talschanze" am benachbarten Dorschenberg hinauf zu einer
„Bergschanze".

Auch in den Kämpfen des späteren 17. und 19. Jahrhunderts spielten die
Hausacher Anlagen immer wieder eine gewichtige Rolle. Als 1689 die Franzosen
ins Tals vorstießen, wurden die Werke von Verteidigern besetzt. Sie waren
schon 1675 auf Veranlassung des kaiserlichen Feldherrn Montecuccoli teils
ausgebessert, teils neu erstellt und mit Blockhäusern ausgestattet, nun aber
beim Heranrücken der französischen Truppen von den „schlecht ausgerüsteten
Verteidigern" rasch aufgegeben worden. Im Spanischen Erbfolgekrieg
(1701 —1714) ging's ähnlich. Der Obervogt der österreichischen Herrschaft
Triberg berichtet:4 „Nachdem der feind ins Kinzinger Thal bis gegen Haslach
angeruckt, hat der Herr General von Fürstenberg mit einem Corpo von etlich
wenigen 1000 Mann die Schanz und Paß bei Hausach zwar besetzt . . ., weilen
man aber in Beysorg gestanden, es dörfte der Feind über und hinter den Bergen
seinen Marsch nemen und dem Herrn General in den Rücken gehen,
maßen daselbsten in denen Bergen keine Linie gezogen wäre, hat man den Paß
und Schanz zu Hausach abandoniert (verlassen) . . . Der Feind avancirte
derohalben auf Haslach . . .; von dannen er graden Wegs auf Hausach und
bis zum sogenannten Thurm marschiert . . ." — also über die Schanzen hinaus
!

Im Polnischen Thronfolgekrieg (1733—1735) werden die Hausacher Schanzen
nochmals neu erstellt. „Dem Franz Schwendemann von Haslach wird ... die
Erlaubnis gegeben, in der Schanz zu Hausach zu margetentern."5

Zum letzten Mal wurden die Hausacher Anlagen 1815 erneuert. Baumeister
Michael Hacker richtete sie mit dem Landsturm her, worauf man sie mit
„Linien-Truppen" besetzte.

Wenn der Wanderer seine Schritte rechts der Kinzig talabwärts lenkt, Richtung
Fischerbach, stößt er auch da auf Befestigungsreste, die aber vom letzten

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