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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0117
S. Landelini martyris" stand in einem Legendär, das nach 1454 in dem westfälischen Augustiner
-Chorherren-Kloster Böddeken angelegt wurde. Böddeken hatte Beziehungen zu elsässi-
schen Bruderklöstern. Das Legendär wurde im Kriege in Münster i.W. vernichtet. Van der
Straeten mußte sich auf eine Abschrift stützen, die J. Gamans SJ 1641 von der Vita genommen
hatte.

Ein gekürzter Abdruck mit einer Übersetzung von C. Dirlmeier und nicht immer zutreffenden
Anmerkungen von K. Sprigade findet sich in Band IV der „Quellen zur Geschichte der Ala-
mannen", Heidelberg 1980, S. 35—42.

Unbekannt ist, daß sich auch in Ettenheimmünster eine vollständige weitere Abschrift der
Vita erhalten hat. Die Handschrift im Pfarrarchiv trägt den Titel: „Vita et martirium Sanctis-
simi martyris Landelini: literis mandatum, picturaque expressum: sub admodum Rdo.
Amplissio. Gratiosissimoq: patre ac D: D: Christophoro D. Ettonis ac S. Landelini coenobij
abbate dignissimo". Vermutlich ist Abt Christopherus II. Heubier (1608—23) gemeint. Die
offenbar für einen Druck bestimmte Abschrift rückt so in die zeitliche Nähe einer in einem
einzigen Exemplar eines Drucks von 1621 erhaltenen Landelin-Vita von P. Martin(us) Ste-
phan(us). Der Text weicht nur unwesentlich von Van der Straeten ab; die Vita ist also, entgegen
seiner Vermutung (S. 97, A. 1), in Böddeken nicht verändert worden. Über die 1590 in
einem gelehrten Schriftwechsel erwähnte Vorlage der Abschrift im Kloster, die auch Stepha-
nus noch vor Augen hatte, vgl. H. Schadek, in: Die Klöster der Ortenau, Die Ottenau
58/1978, S. 193f.

2 Noch jetzt, schreibt die Vita (1,4), sind in der von den Alten mit Recht so genannten Mortenau
viele Räuber am Werk.

3 Die Form mit -1- ist wohl ein Schreibfehler von Pater Gamans.

4 „Multimode occidit eum." In der Abschrift in Ettenheimmünster tötet der Jäger den durch
seine Lästerungen „multimodis afflictum".

5 Der Vitenschreiber hat wenig historische Kenntnis über seinen Helden. Den 21. September hat
er aus liturgischen Handschriften, aber ein Jahr vermag er nicht anzugeben.

6 Die Form Münchweier, villa monachorum, Munchwilare = Weiler der Mönche, ist die klösterliche
Umdeutung des mit dem Namensstamm Muni- gebildeten Muni-, Minnewilre.

7 Z.B. in den zwanzig Kleinreliefs am Sockel der Landelinsbüste von 1506 und in den barocken
Fresken A. Moraths in der Wallfahrtskirche. Abb. der Büste in: Die Ortenau 58/1978, S. 196.

8 Über das erhaltene geschriebene und gedruckte Landelinus-Schrifttum vgl. die Zusammenstellung
bei Robert Merkle, Zur Kultgeschichte des hl. Landelin. In: FDA 72/1952, S. 160—167.

9 „Euenheim" ist zuerst ebenso der Name des Orts (villa E.) wie der Mark (marcha E.) und des
Klosters (monasterium E.). Andere Namen, monasterium Ettonis = Ettenmünster oder
Mönchszell, der muenche zelle (nach 1300), haben sich nicht durchgesetzt. Dem monasterium
E. entspricht „Euenheim-Münster".

10 Ähnlich wie der „König" Giso nach der Gisenburg genannt, d.h. erfunden ist, rührt diese Erzählung
vom Flurnamen Brudergarten her und nicht umgekehrt.

11 Van der Straeten gibt S. 75 die Aussage der Vita richtig wieder, wenn er schon die erste klösterliche
Niederlassung nicht in der Nähe des Grabes, sondern in der Nähe des Todesortes entstanden
sein läßt, kommt dann aber ohne Grund (S. 82 und in seinem Schema der Anfänge
des Klosters S. 84) auf Münchweier zurück.

12 In der Chronik Hermanns des Lahmen zum Jahr 734 (MG SS V 98), der sich aber in Bezug auf
die Jahreszahl auch nicht sicher ist.

13 Der Widegern-Stelle wird mißtraut, doch besticht der Gedanke, daß sich Widegern ähnlich
wie 728 in seinem Privileg für Murbach um einen in lockerer Fügung gebildeten Konvent von
„peregrini monachi" im Münstertal bemüht hat und daß mit Eddo die benediktinische Verfestigung
folgte. Ähnlich: F. Prinz, Frühes Mönchtum im Frankenreich. München-Wien 1965,
S. 222, A. 296.

14 Hansmartin Schwarzmaier, Die Klöster der" Ortenau und ihre Konvente in karolingischer Zeit.
In: ZGO 119/1971, S. 4.

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