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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0124
Rocca Caramanico und Konrads Nachkommen

Von Konrad v. „Lucenardo" erfahren wir wieder 1253 und 1254: Der Papst
will ihn ehren und auszeichnen. Er bestätigt die ehrliche Ergebenheit „quam
ipse circa sedem apostolicam a longis retroactis temporibus gerere studuit".
Deshalb erklärt Innozenz IV. auch Konrads unehelichen Sohn Adenulph für
ehelich und schafft damit die Voraussetzung für die vom Vater schon vorgenommene
Belehnung mit der „Rocca de Camaranico" (Rocca Caramanico
nördlich der Maiella, Provinz Pescara). Zur Begründung seines Wunsches
hatte Konrad am päpstlichen Hof erklärt, ,,ut . . . ipse nullam prolem legi-
timam habeat"17. Das soll wohl heißen, daß damals keine legitimen Kinder
mehr lebten. 1283/84 erscheinen in den Anjou-Registern jedoch „Corradus,
Thomasius et Aginulfus de Lucinardo fratres filii quondam Corradi de Luci-
nardo". Nach dem Tode ihres Onkels „Thomasii de Guapo" (oder: „de
Lama") wünschen die Geschwister die Belehnung mit einem Drittel von
„castri Lame"18. (Es muß sich um Lama dei Peligni in der Provinz Chieti handeln
.) Der tote Vater der Brüder v. „Lucinardo" hatte möglicherweise schon
1254 nicht mehr gelebt. Er könnte ein gleichnamiger Sohn des uns bislang geläufigen
Konrad sein. Konrad der Sohn hatte offenbar eine Schwester jenes
Thomasius v. Lama geheiratet. Die Familie v. „Lucinardo" blieb also weiter
in den Abruzzen verankert. Das bestätigt eine Liste der „barones Aprutii",
die am 2. Juli 1290 von König Karl II. zum Hofdienst gerufen wurden. Der
Befehl galt auch „Corrado et Genolfo de Guizinardo fratribus"19. Mit Genolf
ist sicher Aginulf gemeint, Thomasius wird bei dieser Gelegenheit nicht genannt
.

Frühe Bemühungen um die Gunst des Königs

Über jenen Konrad, den wir ab 1229 verfolgt haben, liegen noch frühere
Nachrichten vor. Bereits zwischen 1212 und 1220 hatte er sich in Deutschland
aufgehalten. Damals muß er schon erwachsen gewesen sein. Seiner Mutter,
nämlich der: „Illustrissime matri sue domine Marie dei et regia gratia egregie
comitisse Sirac." berichtete er: Er war mit seinem Bruder Aginolf und seinen
Schwestern, mit Dienern und Gepäck dem König nachgezogen. Die Geschwister
kehrten damit nach Deutschland zurück, wie es ausdrücklich heißt. Dort
will man Blutsverwandte angetroffen haben. Konrad und seine Geschwister
erlangten, so fährt der Brief fort, die Gnade des Königs und machten sich
Hoffnung, bald sehr große Lehen zu erhalten. Dies werde auch zur Ehre und
Freude der Mutter beitragen. Ebenso habe man für ihren Bruder „nobilis vir
Jacobus de Pal.", der außerdem von sich aus einen Boten geschickt habe, die
volle Gnade des Königs wieder erlangt20.

Dieser Brief enthält viele aufschlußreiche Angaben. Die schon üblichen Ansätze
zur Datierung können nur bestätigt werden: Das Schreiben gehört der

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