Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0128
Genuesen hatten vollen Erfolg, erzielten aber auch ein förmliches Übereinkommen
mit der Regierung des jungen Königs Friedrich. Der Initiator der
Landung wurde zum Grafen im Bezirk von Syrakus38.

So erklärt sich der volle Titel, den der ehemalige Seeräuber 1210 in einer
Urkunde benutzt: „Alamandus dei et regia gratia ac communitatis Janue co-
mes Syracuse et domini regis familiaris"39. Ob König Friedrich eine solche
Sonderstellung immer hinnehmen wollte? Im Brief des Sohnes aus erster Ehe
an die Gräfin Maria fehlt der Bezug auf Genua, doch sollte die förmliche und
umständliche Anrede der erlauchten Mutter — auch „regia gratia" ist eingebaut
— wohl eine Bestätigung für Graf Alaman in Aussicht stellen.

Der Stadtherr von Syrakus hat 1215 einen langwierigen und heftigen Streit um
das Bistum Syrakus verursacht. Das Domkapitel hatte gerade einen neuen
Bischof gewählt, der zuständige Erzbischof hatte ihn geweiht. Da übte Graf
Alaman Druck auf das kirchliche Wahlgremium aus. Die Kanoniker versicherten
später: „Sed comes Alamannus eos destinarat invitos pro eo quod
Gualter(iu)m de Palena cognatum suum qui defectum natalium patitur episco-
pum facere int endebat."40 Die Domherren gaben also an, daß der vom Stadtherren
ins Spiel gebrachte zweite Bewerber um das Bistum Walter von Palena
hieß und bezeichnenderweise ein Verwandter des Stadtherren war. Die folgenden
Auseinandersetzungen zogen sich bis mindestens Ende des Jahres 1217
hin. Doch mit der Nachricht von Walter v. Palena schließt sich der Kreis: Die
oben vorgeschlagenen Lesarten und Identifikationen dürften zur Genüge bewiesen
sein.

Im Zusammenhang mit seiner Krönung zum Kaiser schob aber Friedrich II.
die Bestätigung der genuesischen Vorrechte in Sizilien hinaus. Nach der Überfahrt
auf die Insel im Mai 1221 ergriff der Kaiser einschneidende Maßnahmen
gegen Genua. Auch der Graf v. Syrakus wurde in der Folge abgesetzt und
begab sich auf seine Schiffe.

Zunächst nahm er Aufenthalt in Terracina. Im Juli des Jahres 1223 befahl der
Papst den Konsuln dieser Stadt, den kürzlich gelandeten Alaman und seine
Familie zu schützen41. Mit „Graf" und „Gräfin" könnte das Brieflein Konrads
v. Lucenardo später nach Oberitalien und schließlich in das Archiv der Stadt
Cremona gelangt sein. (Wenn es nicht schon unterwegs zur Mutter „hängengeblieben
" war. Für letzteres scheint die alte, bereits vor 1547 gültige Einreihung
im Archiv der Comune zu sprechen42.)

Der Vater Konrads v. Lucenardo

In unserem historischen Puzzle fehlt uns noch der Vater Konrads v. Lucenardo
. Wer war der mutmaßliche erste Mann der Maria de Palena? Lassen wir
das italienische Schluß-o an dem Namen Lucenardo weg und fügen wir das

128


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0128