Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0239
gen: „Geistige Tätigkeit erhält frisch". Geck, der auf seinen Reisen öfters in
Frankfurt Station machte, suchte Hörth dort auch im März 1922 auf; wahrscheinlich
hatte ihn die Meldung der „Frankfurter Zeitung" vom 1.3. an das
fünfzigjährige Berufsjubiläum des Journalisten erinnert. Zu diesem Ereignis
hatte der Reichspräsident Ebert dem Jubilar telegraphisch seinen Glückwunsch
übermittelt; dieser „möge noch lange in Gesundheit auf sein fruchtbares
Wirken im politischen Leben zurückblicken." Im „Alten" vom 19.3. 22
erinnerte Geck die Leser seines Blattes daran, daß es Hörth war, der ihn 1879
durch seine Berufung nach Frankfurt in das politische Fahrwasser gelenkt habe
; dort sei er unter der Leitung des Freundes Parteisekretär geworden. „Vor
kurzer Zeit konnte unser Blättleschreiber bei seiner Anwesenheit in der Redaktion
der frankfurter Zeitung' sich freuen über die geistige Frische und
körperliche Rüstigkeit seines hochgeehrten Lehrers, der jetzt die Arbeit einer
Lebensgeschichte vollendet hat. Ihr Erscheinen wird auch von Hörth's Verehrern
in der ortenauischen Heimat mit Sehnsucht erwartet. Im Namen der hiesigen
Bekannten sendet der ,Alte' den herzlichen Jubiläumsgruß und den
Wunsch, Herr Hörth möge als Achtzigjähriger den Offenburger Kapuzinerwinkel
wieder einmal besichtigen." Nach jahrelangem Warten auf die Herausgabe
der Erinnerungen, erkundigte sich Geck im Sommer 1928 nach dem
Stand der Dinge. Hörths ausführliche Antwort vom 2.8. 28 mußte ihn überraschen
: „Den Gedanken, meine .Erinnerungen' zu veröffentlichen, habe ich
aufgegeben. Der Verlag der Frf. Ztg. hatte mir schon zugesagt, sie zu veröffentlichen
. Es waren die Erinnerungen an Frankfurt, die ich in der Kl. Pr.
(„Kleine Presse") veröffentlicht habe, ferner die Erinnerungen an meine Bekanntschaft
mit den Schwaben, ebenfalls in der Kl. Presse veröffentlicht; dazu
hätte ich auch noch gerne das Lebensbild des Acherner Geistl. Rats Martin,
das in den ,Bad. Nachrichten' veröffentlicht wurde, endlich noch die Acherner
Erinnerungen (in demselben Blatt) veröffentlicht, sowie Artikel über Mi-
quel in der ,Ethischen Kultur', ,Ein stiller Märtyrer' usw. Sie kennen sie wohl
alle nicht; die Frankfurter und die schwäbischen Erinnerungen werden Sie
kaum gelesen haben. Die Artikel über Martin und die Acherner Erinnerungen
habe ich einmal auf Verlangen an Hansjakob geschickt; er hat mir darüber geschrieben
: ich hätte das Zeug zu einem echten Volksschriftsteller; wenn ich damit
anfangen würde, hätte er und Seinesgleichen einpacken können. Dabei
sind die Offenburger Erinnerungen noch gar nicht erwähnt. Dann aber kam
mir der Gedanke, ob ich nicht eine Auslese aus meinen vielen Feuilletons herausgeben
sollte (es sind über 300 Stück), von denen viele über den Tag hinaus
wertvoll sind, aber wo den Strich machen? Auch lag mir am Herzen, meine
.Gedichte in Ortenauer Mundart' zu veröffentlichen. Die kennen Sie wohl gar
nicht. Sie sind oft durch Künstler vorgetragen worden (Alfred Auerbach,
Streng, Clemens Grün, Anna Hill u.a.); auch hat Grün einige in seinem Werke
,Humoristikon' veröffentlicht. Sie haben viel Anklang gefunden und es würde
sich ihre Veröffentlichung als Ganzes wohl lohnen. Von den vielen anderen
Erzeugnisse meiner Muse — allein gegen 300 Gedichte in der ,Franfurter La-

239


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0239