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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0247
gratuliert und ihm zu Ehren einen Ausschnitt „Aus der Mappe eines durchgefallenen
Reichstagskandidaten" bringt, geht er indirekt auf Hörths Brief ein:
„Im ,Alt Offeburger' befinden sich Zeugnisse für die Anhänglichkeit Otto
Hörth's an Offenburg. Seine Charakteristiken einiger Professoren des Gymnasiums
und des Schuldieners erfreuten die Leser aus der alten Generation.
Noch blieb ein Kapitel unveröffentlicht: Der Zeichenlehrer Jüllig. Damals geschah
's aus Rücksicht für dessen Wittib .Mathilde.' Die Veröffentlichung
kann vielleicht noch ermöglicht werden. Indessen sendet der Schüler seinem
geliebten Lehrer dankend den Gruß und Glückwunsch zum Eintritt in das
10. Jahrzehnt." Hörth bedankte sich am 7.12. 32 herzlich für den schönen
Geburtstagsartikel und steckt sein Interesse an der Jüllig-Skizze nun doch zurück
: „ich weiß nicht, ob es sich heute lohnt, auf so alte Sachen zurückzukommen
."

Nach diesem Intermezzo über den unterbliebenen Druck des Kapitels Jüllig
bleibt die Frage, was Hörth bewogen haben könnte, das angeblich von ihm
verfaßte „Neue Wintermärchen", dessen literarischer Wert nicht zu bestreiten
ist, gänzlich zu verschweigen. Hätte Geck davon gewußt, so darf mit Sicherheit
angenommen werden, daß es dieser eingefleischte Demokrat nicht unterlassen
hätte, bei irgendeiner Gelegenheit im „Alten" darauf hinzuweisen.

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch darauf verweisen, daß Friesen zur
Erhärtung seiner These von der Autorschaft Hörths ein Gedicht in Knittelversen
heranzieht, das erstmals 1875 in Zürich-Hottingen unter dem Titel und mit
dem Hinweis erschien:" Vom Verfasser des ,Neuen Wintermärchen.' Daniel
in der Löwengrube. Von Heinrich Heine IL". Im Prolog habe der Verfasser
auf poetische Ambitionen verzichtet, aber angedeutet, daß er Journalist sei.
Sachverständige Kenntnisse der Bibel und ausgeprägte Zweifel an ihrer Autorität
kennzeichneten den Verfasser; aber solche Charakteristiken treffen auch
auf andere Publizisten zu. Wer auch immer der Verfasser sein mag, so bleibt
es jedenfalls bemerkenswert, daß man die Verfasserschaft Otto Hörth zuschreibt
. Sollte der Forschung dieser Nachweis noch gelingen, werden wir das
gerne zur Kenntnis nehmen. Dabei reicht allerdings für den notwenigen wissenschaftlichen
Beweis nicht aus, was Herbert Oasen41 angeführt: „Das relativ
breite Eingehen auf die altkatholische Bewegung. . . ist ein deutlicher Beleg
für die Autorschaft Hörths des ja anonym erschienenen .neuen Wintermärchens
'; denn gerade ihr hat er sich mit besonderem kritischen Interesse zugewendet
."

Anmerkungen

1 Gerhard Friesen, Heine II. In: Raymond Immerwahr und Hanna Spencer (Hrsg.), Heinrich
Heine. Dimensionen seines Wirkens. Ein internationales Heine-Symposium, Bonn 1979,
S. 108.

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