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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0283
ratsreich gegolten haben muß, was nach der jahrhundertelangen Selbstversorgungsbewirtschaftung
des Klosters auch der Fall gewesen sein dürfte. Wenn
die seinerzeitigen Bedarfsangaben für den Bergbau und Verhüttung richtig
waren, sollte danach das Kloster 3000 Klafter pro Jahr, alle übrigen Waldungen
2000 Klafter aufbringen.

Ein im Jahr 1609 abgeschlossener Vertrag19, vermutlich der erste Holzverkaufsvertrag
des Klosters, sieht den Einschlag dieser Holzmengen vor.

Nach diesem Vertrag gestattet das Kloster dem markgräflich-badischen Amtmann Georg Byhler
in Staufenberg sowie dessen Schwiegersohn Lucas Zelling zu Steinbach für die nächsten 15 Jahre
jährlich in den Allerheiliger Waldungen, im Rossgrund, im Hirschbach, im Unterwasser und am
Bosenstein 3000 Klafter Holz zu schlagen. Dafür bezahlen die Käufer im voraus 1500 Gulden als
Sicherheit und für jedes Klafter Holz 5 Kreuzer oder 10 Pfennige, wobei ihnen jedoch gestattet
war, an der jährlichen Entschädigung den Betrag von 100 Gulden a conto der im voraus bezahlten
1500 Gulden abzuziehen.

Ob der Vertrag zwischen Amtmann Byhler und Zelling einerseits und dem Kloster andererseits
auf Druck Herzog Friedrichs und auf Grund seiner Zusage über die Einrichtung von Transportanlagen
an der Rench und ihren Zuflüssen zustande gekommen ist oder ob das Kloster in Erkenntnis
seine bisher gehorteten Holzmengen in klingende Münze umzusetzen gehandelt hat, verkaufte
, ist aus dem Vertragstext nicht zu entnehmen.

Es ist anzunehmen, daß die in 15 Jahren eingeschlagenen 45 000 Klafter Holz
die Vorräte des seinerzeit etwa 750 ha großen Waldes so stark vermindert haben
, daß sie jahrzehntelang spürbar blieben. Dabei hat das Kloster so fürsorglich
gehandelt, daß es die klosternahen Waldungen von der Lieferung ausgeschlossen
hat, da sie zur Versorgung des Klosters und des örtlichen Bedarfs
notwendig waren. Die in dem Vertrag genannten Waldteile Unterwasser,
Rossgrund, Hirschbach und Bosenstein müssen sehr hohe Vorräte gehabt haben
, daß die vereinbarten Mengen überhaupt geliefert werden konnten. In den
klosterfernen Waldungen hatten sich wohl deshalb so hohe Holzmengen ansammeln
können, weil dort vermutlich überhaupt noch nie planmäßig Holz
eingeschlagen worden war, da der Aufwärtstransport des Holzes ins Kloster
mit allzu großen Schwierigkeiten verbunden gewesen wäre.

Rückschließend von dem heute in den genannten Abteilungen stehenden Holz
war es von guter Qualität. Es mußte des schwierigen Flößens (Driftens) wegen
in möglichst kleine Teile zerlegt werden. Für den Transport des Holzes aus
den Gewannen Rossgrund und Hirschbach ließ der Herzog aufwendige Floßanlagen
am Lierbach und an der Rench bauen. Dies wird in einem anderen
Vertrag20 erwähnt, den Herzog Johann Friedrich, der Nachfolger Herzog
Friedrichs (f 1608), mit dem staufenbergischen Amtmann Byhler und seinem
Schwiegersohn Zelling im Jahre 1615 abgeschlossen hatte.

Das Bergwerksholz wurde auf dem Stock verkauft und von Holzhauern geschlagen
, die die Unternehmer mitgebracht hatten, da das Kloster hierfür keine
Holzknechte zur Verfügung stellen konnte. Diese waren für die Eigenver-

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