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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0304
Schlacht von Wimpfen (1622) irgendwo einem katholischen Pfarrer weichen
mußte und in Gernsbach eine neue Anstellung fand. Im Jahr 1623 wurde er
noch zweimal als ehemaliger Pfarrer im Ried erwähnt. Er hatte damals noch
zwei Simmer Gerste und zwei Simmer Erbsen für seine Tätigkeit als Pfarrer in
Ottersdorf zu beziehen31. Auch in Gernsbach mußte Pfarrer Johann Konrad
Jung zeitweise seine Pfarrei verlassen, nachdem die Katholischen nach der
Schlacht von Nördlingen (1634) die Überhand gewonnen hatten, konnte aber
1639 wieder dorthin zurückkehren32.

Offen bleibt, wie lange der am 28. August 1623 genannte Magister Christoph
Külsheimer, der nun evangelischer Pfarrer in Söllingen bei Durlach war, als
evangelischer Geistlicher im Ried gewirkt hat. Er erhob damals Anspruch auf
126 Gulden Besoldung, die ihm das Stift Selz für seine Dienstzeit als
lutherischer Prädikant (Pfarrer) in Ottersdorf bezahlen sollte. Wahrscheinlich
war er für kurze Zeit Jungs Nachfolger geworden. Von Külsheimers Besoldung
mußten dem Iffezheimer Pfarrer Dietrich Mair und einem „Kemmer-
ling" Entschädigungen für Aushilfen in der Betreuung der Pfarrei im Ried bezahlt
werden33. Ein Magister Christoph „Keulschaimer" ist von 1623 bis 1633
als evangelischer Pfarrer in Söllingen bei Durlach nachgewiesen34.

Im Jahr 1632 vertrieben die Schweden den katholischen Markgrafen Wilhelm
aus der Markgrafschaft Baden-Baden. Mit ihnen kamen auch wieder evangelische
Pfarrer ins Land. 1634 stritt sich der evangelische Pfarrer von Beinheim,
Magister Peter Paul Rohrfelder, mit dem Selzer Stiftschaffner wegen seiner
Besoldung für die Mitbetreuung der Pfarrei Ottersdorf. Er wandte sich hilfesuchend
an seine Vorgesetzten in Straßburg. Diese baten am 29. Oktober 1634
die kurpfälzischen Kirchenräte um Abhilfe. Aber die Kirchenräte antworteten
am 5. Dezember 1634 aus Frankenthal, daß Rohrfelder die Pfarrei Ottersdorf
nur mitversorge und daher nicht die ganze Ottersdorfer Pfarrbesoldung, sondern
entsprechend einem allgemeingültigen kurpfälzischen Beschluß nur je einen
Gulden für jede gehaltene Predigt anzusprechen habe35. Offensichtlich
war derselbe Peter Paul Rohrfelder von 1623 bis 1627 evangelischer Pfarrer in
Leiselheim bei Emmendingen gewesen36.

Während des Dreißigjährigen Krieges werden noch zwei weitere Ottersdorfer
Pfarrer erwähnt. Im Jahre 1640 war ein Johannes Eberlin Pfarrer im Ried37.
Sein Nachfolger hieß Claudius Dürr, Am 15. Dezember 1645 schrieb der
Straßburger Generalvikar Gabriel Haug dem Markgrafen Wilhelm von
Baden-Baden, daß der Ottersdorfer Pfarrer Claudius Dürr mit dem Selzer
Stiftschaffner Medard wegen seiner Besoldung im Streit liege. Der Generalvikar
bat Markgraf Wilhelm, daß die Untertanen im Ried dem Pfarrer so viel
von den Zehntfrüchten abliefern sollten, wie er zum Lebensunterhalt brauche,
damit er nicht gezwungen werde, anderswohin zu gehen und die Untertanen
ohne priesterliche Versorgung zurückzulassen. In den Jahren 1646 und 1647
bekam der Ottersdorfer Pfarrer aber erneut nicht, was ihm zustand. Im Pfarr-

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