http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0326
Orgel und schreibt7: „Die als Muster und zum Vergleich genannte Orgel zu
Geudertheim war von Silbermann 1715 gebaut worden, stimmt aber nach diesem
Vertrag nicht mit der Altenheimer Disposition überein.
Geudertheim 1715: Altenheim 1721/22
Bourdon 8' Copel 8'
Prestant 4' Octav 4'
Flutte 4' Flöte 4'
Nazard 3' Nassau (Nazard) 3'
Doublette 2' ?
Tierce 1 3/5 ?
Fourniture 3 fach Mixtur 3 fach
Cymbale 3 fach Cimbel 2 fach
Tremulant
Soubasse 16' Subbaß 16'
„Außer der entstellenden Verschreibung „Nassau" (= Nazard 3') fehlt in der
Disposition die Doublette 2', die aber laut Aufzeichnung des J.A. Silbermann
tatsächlich vorhanden war. Jedenfalls kannte das Gemeindekollegium, das die
Orgel in Auftrag gab, das jenseits des Rheines in Geudertheim stehende Werk
aus dem Jahre 1715 ganz genau. Demgemäß hätte diese Orgel anfänglich keinen
Subbaß gehabt, wenngleich J.A. Silbermann nirgends von dessen späterem
Einbau spricht und dessen Fehlen überhaupt wenig wahrscheinlich ist.
Nach den verschiedenen Aufzeichnungen und nach Vergleich des Vertrages
mit der Disposition von Geudertheim ergibt sich für Altenheim die mutmaßliche
nachstehende Disposition:
Wir kennen nun von der Altenheimer Silbermannorgel nicht nur die Art und
die Zahl der Register (Disposition), sondern auch ihre äußere Gestalt (Orgelprospekt
).
Manual
Bourdon 8'
Prestant 4'
Flüte 4'
Nazard 3'
Doublette 2'
Fourniture 3 fach
Cymbale 2 fach
Pedal
Subbaß 16' (gedeckt)
Tremulant
In seiner Arbeit über die Orgeln des Johann Andreas Silbermann bringt P. Albert
Hohn OSB Auszüge aus dem Pariser Silbermann-Archiv über die Orgeln
in Ottrott (Eis.) und in Altenheim mit einer Beschreibung des Altenheimer
Orgelprospekts. Es heißt dort: „Ciavier von 4 octaven. Das Corpus hat 2 Sei-
tenthürn (Seitentürme), und ein doppelt Platface, hat auch ein Trembl doux.
Dieses Werkl ist wie ein Rück Positiv gesteh, und wird hinten gespielt. Wurde
1721 veraccordirt und 1722 im Xber (Dezember) auf gesetzt." Damit gleicht
das Altenheimer Werk der heute noch in Ottrott stehenden Orgel. Nach fern-
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