Freiburger historische Bestände - digital

Das Offenburger Stadtarchiv —
Aufgaben und Bestände

Michael Friedmann

Die wichtigste Gruppe unter den nichtstaatlichen Archiven sind die Stadtarchive
. Die Abteilung Stadtarchiv Offenburg (403) mit den festen Mitarbeitern
Michael Friedmann, Nikolaus Harter, Arno Maschke und Bruno Wolski besteht
seit 1975. Bis zu diesem Zeitpunkt war die historische Überlieferung der
Stadt in Form einer Altregistratur ohne Bestandsgliederung und Findmittel
abgelegt und konnte deshalb nicht einmal die klassischen Aufgaben eines
Archivs wahrnehmen. Die städtischen Bediensteten Josef Eiche und Karl Falk
hatten mit der Verzeichnung des alten Aktenplans begonnen. Otto Kähni wertete
erfolgreich Einzelbestände zu Publikationen aus, vor allem für den Historischen
Verein für Mittelbaden. Ab dem Jahre 1977 wurde das feste Personal
immer durch 4—12 Mitarbeiter(innen) ergänzt, die im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
des Bundes im Archiv beschäftigt wurden. Obwohl
die Integration dieser halb- oder ganzjährig beschäftigten Kollegen des öfteren
Schwierigkeiten bereitete, muß man betonen, daß der Ordnungs- und Verzeichnungsstand
des Jahres 1981 ohne diese Arbeitskräfte nicht annähernd
hätte erreicht werden können.

Aufgaben
1. Verwahren

Die primäre Aufgabe jedes Stadtarchivs ist es, das von ihm verwahrte Schriftgut
einer Stadt deren Verwaltung zur Verfügung zu stellen. Es bedarf zum Teil
mühsamer Detailarbeit, um die zunächst nur für den Archivar erkennbaren
Personen- und Sachzusammenhänge oder Rechtslagen zu finden und zu klären
. In Offenburg begann zur Feststellung der Zusammenhänge einzelner
Archivaliengruppen die Sichtung im Jahre 1975 nach dem Bär'schen Prinzip,
das bald dahingehend erweitert wurde, daß man dazu überging, an mehreren
Abteilungen gleichzeitig zu verzeichnen. Es folgte die Schaffung einer umfassenden
, speziell für die Offenburger Verhältnisse abgestellten Archivordnung
mit z.Z. 27 Beständen.

Die Unterbringung war lange Zeit unzureichend und entsprach nicht den für
Archive geltenden Vorschriften (Feuer-, Wasserschutz, Klima-, Signalanlagen
). Nachdem aber der Offenburger Gemeinderat am 18. Juli 1984 den Vorentwürfen
zum Ausbau und zur Sanierung des Ritterhauses, Ritterstraße 10,

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