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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0393
über die Ausschmückung der neuerstellten Friedhofshalle beratschlagt wurde,
machte ich den Vorschlag, gegenüber dem bereits angebrachten Kreuzbalken
die Dismasfigur aufzustellen. Das hätte bedeutet, daß die Verstorbenen auf
ihrem letzten Gang nochmals zwischen dem Zeichen der Vergebung und der
Erlösung, Dismas und Kreuz, aufgebahrt worden wären. Wurde dem schuldbeladenen
Dismas nicht noch kurz vor seinem Tode aus dem Munde des gekreuzigten
Gottessohnes vergeben und die ewige Seligkeit versprochen? Lassen
wir kurz dem Evangelisten Lukas (23, 42) das Wort: „Und er (der reuevolle
Rächer) sprach: ,Jesus, gedenke meiner, wenn du kommst in dein Reich!' Er
erwiderte ihm: ,Wahrlich, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradiese
sein!'. . ." Ist dies nicht die höchste Verheißung für einen gläubigen
Christen? Doch zu unserem Dismas zurück. Er ist ein ausgesprochener
„Todespatron", denn die Volksfrömmigkeit verehrte ihn als Fürsprecher bei
plötzlichem Tod und Schutzheiligen der Gefolterten und der zum Tode Verurteilten
. Zuletzt aber sollte der heilige Schächer doch noch eine würdige Heimat
in Hausach finden: Bei der Renovierung der Kreuzbergkapelle fiel die Aufmerksamkeit
auch auf jene große Figur, die man bisher fälschlicherweise als
Johannes den Täufer ansah. Doch die Wundmale bezeugen eindeutig den auferstandenen
Herrn. So wie einst der Auferstandene mit dem Schächer die
Kreuzbergkapelle zierte, so haben beide Figuren miteinander Einzug in die
Dorfkirche gehalten. Dort stehen sie unter dem gotischen Netzgewölbe im
Altarraum links und rechts hinter dem großen Kreuz und wollen unaufdringlich
, aber doch auch tröstlich bei den dort gefeierten Begräbnisgottesdiensten
die großen christlichen Glaubenssätze von der Vergebung der Sünden, der Erlösung
und der Auferstehung von den Toten anschaulich darstellen. Die vorzüglich
gearbeitete Holzfigur stammt aus dem 18. Jahrhundert.

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