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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0394
Das Wegkreuz an der Josefskirche in
Offenburg-Hilboltsweier

Hans-Joachim Fliedner

Im Jahre 1978/79 wurde die Schutterwälderstraße zwischen Offenburg und
Schutterwald verbreitert. Dabei geriet das Wegkreuz, welches sich, von Offenburg
kommend, etwa 150 Meter vor dem Abzweig des Banater Wegs auf der
rechten Seite der Straße befand, gefährdet. Zwar war es nicht von den Baumaßnahmen
unmittelbar betroffen, aber der Straßenverkehr mit seiner Unfallgefahr
ließ befürchten, daß das abgestützte, aus Bundsandstein gearbeitete
Wegkreuz beim Aufprall eines Autos, welches z.B. bei Glatteis über die Straßenböschung
herabrutscht, schwer beschädigt, wenn nicht gar zerstört werden
würde. Es wurde daher das Wegkreuz zum nahegelegenen Josefskirchlein versetzt
, um es dort an einem ungefährdeten, würdigen Ort in einer gestalteten
Anlage erneut aufzubauen. Die Weihe fand am 20. Mai 1979 statt. Nach einem
kurzen Blick auf den Brauch des Gedenksteinsetzens — vor allem im
Lichte der Bibel — sei hier die Geschichte des Wegkreuzes an der Schutterwälderstraße
wiedergegeben.

In vielen Kulturen wurden Steine nicht nur als reine Grenzmarkierungen gesetzt
, sondern mit einer weiterreichenden Bedeutung, z.B. der des Gedenkens
verknüpft — gleichgültig, ob der Anlaß des Gedenkens in den Stein eingemeißelt
wurde oder nicht. Herausragende Steine wurden sogar, ohne daß sie von
Menschenhand verändert wurden, verehrt. Bekannteste Beispiele sind der
Kaba-Stein in Mekka (dieser Meteorit ist heute das Zentrum der mohammedanischen
Weltreligion) und jener Steinblock, über dem in Jerusalem 687 bis 691
der Felsendom errichtet wurde (von diesem Stein ritt Mohammed nach mohammedanischem
Glauben für eine Nacht in den Himmel; nach anderer Überlieferung
soll bei ihm die Opferungsszene des Isaak gespielt haben).

Aus biblischer Zeit sind uns verschiedentlich Gedenksteine geschildert worden
. Vielen Christen und Juden ist der Traum des Jakobs gewärtig, als er die
Himmelsleiter sah und Gottes Engel auf und nieder steigen. Hierzu heißt es 1.
Mose 28, Vers 17 und 18, daß sich Jakob fürchtete und sprach:

Wie heilig ist diese Stätte, hier ist nichts
anderes denn Gottes Haus und hier ist die
Pforte des Himmels. — Und Jakob stand des
morgens früh auf und nahm den Stein, den er
zu seinen Häupten gelegt hatte und richtete
ihn auf zu einem Mal und goß Öl oben drauf.

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